Zeitgleich mit Ankündigung eines Satellitenstarts Nordkorea lädt Atominspektoren ein

Wien · Drei Jahre nach der Ausweisung internationaler Atominspektoren aus Nordkorea dürfen Kontrolleure der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in das Land zurückkehren. Die IAEA habe eine offizielle Einladung aus Pjöngjang erhalten, teilte Sprecherin Gill Tudor am Montag in Wien mit. Nach der Ankündigung eines Satellitenstarts hatten sich die Spannungen zwischen Nordkorea und der internationalen Gemeinschaft erneut verschärft.

Kim Jong Un - Nordkoreas junger Machthaber
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Drei Jahre nach der Ausweisung internationaler Atominspektoren aus Nordkorea dürfen Kontrolleure der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in das Land zurückkehren.
Die IAEA habe eine offizielle Einladung aus Pjöngjang erhalten, teilte Sprecherin Gill Tudor am Montag in Wien mit. Nach der Ankündigung eines Satellitenstarts hatten sich die Spannungen zwischen Nordkorea und der internationalen Gemeinschaft erneut verschärft.

Die USA und Südkorea vermuten, der Start könne ein verdeckter Raketentest Nordkoreas sein. Das Vorhaben war am Freitag bekannt gegeben worden. Zeitgleich sei das Einladungsschreiben für die Atominspektoren eingegangen, sagte Tudor. Über die Bedingungen der Einladung sagte sie nichts. Noch sei nichts entschieden, erklärte sie.

In den Wochen zuvor hatten sich die Beziehungen zwischen Pjöngjang und Washington dagegen etwas entspannt. Die USA hatten Nordkorea die ersten Lebensmitteltransporte seit drei Jahren in Aussicht gestellt. Im Gegenzug hatte die kommunistische Führung in Pjöngjang zugesagt, die Urananreicherung einzustellen, auf Atomtests zu verzichten und wieder Inspekteure der IAEA ins Land zu lassen.

Nachdem Nordkorea einem Moratorium für Atom- und Langstreckenraketentest zugestimmt hatte, boten die USA die Lieferung von 240.000 Tonnen Lebensmitteln an. Die Vereinigten Staaten bestreiten, dass die humanitäre Hilfe im Gegenzug für Nordkoreas Zugeständnisse im Streit um dessen Atomprogramm gewährt werde, die nun auch den Weg für die Wiederaufnahme der 2009 ausgesetzten Sechs-Nationen-Gespräche ebnen könnten.

US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland sagte, Washington sei über eine offizielle Einladung der IAEA von Nordkorea nicht informiert worden. Ein solcher Schritt wäre positiv. Zugleich betonte sie, dies ändere nichts an der Tatsache, dass die USA einen Satellitenstart sowohl als Verstoß gegen die Verpflichtungen Nordkoreas gegenüber den UN betrachten würden, als auch gegen die Zusagen, die Pjöngjang gegenüber den USA getroffen habe.

(APD)
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