Sexuelle Belästigung Neue Vorwürfe gegen früheren Chef von Fox News

Washington · Der ehemalige Chef von Fox News, Roger Ailes, musste im vergangenen Jahr wegen eines Sexskandals zurücktreten. Jetzt sind neue Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen ihn aufgetaucht.

 Roger Ailes mit seiner Frau Elizabeth Tilson im Juliy 2016.

Roger Ailes mit seiner Frau Elizabeth Tilson im Juliy 2016.

Foto: afp

Die Politik-Expertin Julie Roginsky reichte im Bundesstaat New York Klage wegen sexueller Belästigung durch Ailes ein. Sie wirft ihm vor, ihr einen bereits zugesagten Moderationsjob verweigert zu haben, weil sie seine wiederholten sexuellen Avancen zurückgewiesen habe.

Roginsky wirft Ailes vor, er habe seinen Blick über ihr Kleid schweifen lassen und während Treffen sein sexuelles Treffen an ihr deutlich gemacht. Nachdem sie ihm eine Abfuhr erteilt habe, habe er ihr den bereits versprochenen Moderationsjob verweigert.

"Roginsky hat sich geweigert, sich auf eine sexuelle Beziehung mit Ailes einzulassen. Als Folge haben sich Fox News und Ailes gerächt", heißt es in der Klageschrift der Anwaltskanzlei Smith Mullin. Roginsky fordert daher von Fox News Schadenersatz und Strafzahlungen, wobei sie keine konkrete Summe nannte. Fox News äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu den Vorwürfen.

Ailes' Anwältin Susan Estrich wies Roginskys Vorwürfe als "totalen Schwachsinn" zurück. "Bei dieser Trittbrettfahrer-Klage geht es nicht um Diskriminierung oder Rache", erklärte die Anwältin. "Es geht um jemanden, der bei einem massiven Rufmord dick auftragen will um zu erreichen, was sie nicht auf Grundlage von Verdiensten erreichte."

Ailes war im Juli als Chef von Fox News zurückgetreten. Zuvor hatte die Moderatorin Gretchen Carlson ihm in einer Klage vorgeworfen, er habe sie gefeuert, weil sie sich seinen sexuellen Avancen widersetzt habe. Der Rechtsstreit wurde im September beigelegt: Fox News entschuldigte sich bei Carlson für ihre Behandlung und zahlte ihr Berichten zufolge 20 Millionen Dollar (18,7 Millionen Euro) Schmerzensgeld.

(AFP/csr)
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