Massenmord in Pakistan Sufi-Schrein-Verwalter ermordet 20 Gläubige

Islamabad · In einem Sufi-Schrein in Pakistan sind 20 Menschen ermordet worden. Der Verwalter hat die Opfer in den Ali Muhammad Gujjar Schrein bei der Stadt Sargodha eingeladen und sie dann mit Hilfe von drei Komplizen betäubt und getötet.

 Der Tatort: Der Sufi-Schrein.

Der Tatort: Der Sufi-Schrein.

Foto: rtr, AS//FL

Das teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Tatverdächtigen wurden festgenommen. Ihr Motiv war zunächst unklar. Nach Informationen des pakistanischen Fernsehsenders Geo TV hat der 50 Jahre alte Verwalter die Tat gestanden und erklärt, aus Angst gehandelt zu haben. Die nun getöteten Gläubigen hätten den ehemaligen geistlichen Führer des Schreins, Ali Muhammad, vor zwei Jahren vergiftet. Er habe befürchtet, ihnen ebenfalls zum Opfer zu fallen. Daher habe er die Gläubigen, unter ihnen vier Frauen, getötet.

Der Polizei zufolge wurden die Opfer am Samstagabend nach und nach in einen Raum im Schrein gebeten. Ihnen wurde zunächst ein Betäubungsmittel verabreicht. Sie wurden dann ausgezogen und mit Messern und Schlagstöcken malträtiert und getötet.

Berichte, wonach der Aufseher psychisch krank ist, wies ein Polizeisprecher zurück. Die Zeitung "The Nation" berichtete, der Haupttäter habe erklärt, die Opfer seien nach ihrer Folterung "spirituell gereinigt" worden.

Der Sufismus ist eine liberale islamische Glaubensrichtung mit mystischen Traditionen und Riten. Anders als extremistische oder orthodoxe Strömungen im Islam stehen seine Anhänger anderen Religionen tolerant gegenüber.

(felt/dpa)
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