Ein Krater als Scherz Letten fälschen Meteoriten-Einschlag

Riga (RPO). Riesen-Aufregung rund um die lettische Kleinstadt Mazsalaca: Auf einer Wiese ist angeblich ein Meteorit eingeschlagen. Dort wo früher Kühe grasten, gähnt jetzt ein neun Meter breites Loch. Doch schon bald entpuppte sich der Krater als riesiger Hoax eines lettischen Telekommunikationsunternehmens.

So sieht ein gefälschter Meteoriten-Einschlag aus
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Der angebliche Meteoriten-Einschlag in der Nähe der Kleinstadt Mazsalaca im Norden das Baltenstaates sei komplett erfunden, räumte ein Sprecher des Unternehmens am Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Leta ein.

Der Scherz habe das von der Finanzkrise gebeutelte Land "inspirieren" und die Menschen von ihren Problemen ablenken sollen. Zugleich kündigte er an, den vergeblich an den vermeintlichen Krater geeilten Rettungsdiensten würden die Kosten erstattet. Der Firma könnte nun ein Ermittlungsverfahren drohen.

Die Nachrichten über den angeblichen Meteoriten-Einschlag hatten am Montag Lettland in Atem gehalten. Am frühen Morgen (16.30 Uhr MEZ) hatten Einwohner telefonisch von einem Objekt berichtet, dass urplötzlich vom Himmel gefallen sei. Eine Sprecherin der Rettungsdienste sagte, es seien Notrufe eingegangen.

Experten am "Krater" bezweifelten jedoch schon bald, dass es sich tatsächlich um einen Einschlag handelte. Spatenabdrucke und Reste geschmolzenen Metalls, das offenbar in das etwa zehn Meter große Loch gegossen worden sei, deuteten auf Menschenhand hin. Innenministerin Linda Murniece empörte sich über die "zynische Verhöhnung" durch die Firma. Die Behörden veranschlagten die Kosten für Experten, Rettungs- und Sicherheitskräfte auf umgerechnet rund 2800 Euro.

(AFP/pst)
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