Katastrophe in Istanbul Mehrstöckiges Haus eingestürzt - Mindestens zwei Tote

Istanbul · Beim Einsturz eines mehrstöckigen Wohnhauses in Istanbul am Mittwoch hat es mindestens zwei Todesopfer gegeben. Viele weitere Menschen sind verletzt worden sind.

Sechs wurden bis zum späten Abend gerettet, wie regierungsnahe Medien berichteten. Nach weiteren Verschütteten werde auch in der Dunkelheit noch fieberhaft gesucht. In dem Haus sollen 43 Bewohner registriert gewesen sein. Wie viele Bewohner zum Zeitpunkt des Einsturzes daheim waren, ist noch unklar.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am frühen Abend (Ortszeit), Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan habe Innenminister Süleyman Soylu und den Minister für Umwelt und Stadtplanung, Murat Kurum, gebeten, sich zur Unglücksstelle zu begeben. Auch Parlamentssprecher Binali Yildirim, früher Ministerpräsident, erschien.

Das Haus im Stadtteil Kartal auf der asiatischen Seite der türkischen Metropole war am Nachmittag in sich zusammengefallen. Was den Einsturz ausgelöst hatte, blieb zunächst unklar.

Ähnliche Einstürze sind in Istanbul keine Seltenheit. Ursache ist oftmals die schlechte Bauweise.

Der Gouverneur der Provinz Istanbul, Ali Yerlikaya, sagte vor Fernsehkameras, drei Stockwerke seien illegal erbaut worden. Im Haus habe sich auch ein „Textil-Atelier“ befunden, das keine Genehmigung für den Betrieb dort gehabt habe. Mehr wisse er noch nicht - er bitte um Geduld und Gebete. Er mahnte außerdem Ruhe am Unfallort an, damit Retter Hilferufe von Verschütteten hören könnten. Fernsehbilder zeigten, wie Dutzende Helfer auf dem riesigen Schutthaufen herumkletterten. Der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge waren zunächst mindestens 86 Retter und 26 Wagen der Feuerwehr vor Ort.

Erst im Juli war im Stadtteil Beyoglu ein vierstöckiges Haus zusammengebrochen, nachdem ein Erdrutsch das Fundament unterhöhlt hatte. Im Februar 2016 war im Zentrum von Istanbul ein fünfstöckiges Hauses in sich zusammengefallen - wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt, weil das Haus beim Kollaps leer war. Es lag in einer Parallelstraße zu der bei Touristen beliebten Fußgängerzone Istiklal in der Nähe des Taksim-Platzes.

(felt/dpa/AFP)
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