Bezirksstaatsanwalt Kurt S. Rowley der Abteilung für Kindesentführungen sagte, er könne nicht preisgeben, was die Mutter der Polizei gesagt habe. Aber man könne sich ja vorstellen, wie sie sich fühle, ihre Kinder all die Jahre nicht erreichen zu können und zu wissen, dass sie in einer anderen Familie aufwachsen.

Rowley sagte, dies sei vermutlich das erste Mal, dass vermisste Kinder durch ein soziales Netzwerk wiedergefunden werden konnten.

Das Ehepaar heiratete 1992, drei Jahre später entführte der Vater die Kinder. Die Mutter meldete das plötzliche Verschwinden ihrer Kinder der Polizei. Einige Tage nachdem ihr Mann und die Kinder verschwunden waren, rief Utrera Segala an und teilte ihr mit, er und die Kinder seien in Mexiko und sie würde ihren Sohn und ihre Tochter niemals wiedersehen.

Diese Worte blieben wahr, bis Segala im März diesen Jahres das Profil ihrer Tochter bei Facebook fand. Dort gab es auch ein altes Familienfoto mit beiden Elternteilen. Segala schrieb ihrer Tochter sogar eine Nachricht und versuchte, die Beziehung wieder aufleben zu lassen. Doch das Mädchen antwortete, sie sei in ihrem jetzigen Leben glücklich. Außerdem seien ihr schlimme Dinge über Segala erzählt worden seien. Kurz darauf löschte die Tochter ihr Facebook-Profil.

"Den Facebook-Nachrichten nach betrachteten die Kinder eine andere Frau als ihre Mutter", sagte Rowley. Die Online-Daten machten es für die Ermittler möglich, Anklage gegen Utrera zu erheben und einen Haftbefehl für ihn auszustellen. Bald darauf konnte der Vater an einer Bushaltestelle gefasst werden.

Aus Behördenkreisen verlautete, inzwischen habe der Staat Florida das Sorgerecht für das heute 17 Jahre alte Mädchen und den 16-jährigen Jungen.