Abgestürzte Egyptair-Maschine Spezialschiff ortet Rumpfteile im Mittelmeer

Kairo · Vier Wochen nach dem Absturz einer Egyptair-Maschine mit 66 Menschen an Bord ist die Ursache des Unglücks noch immer unklar. Die Ermittler führen einen Wettkampf gegen die Zeit. Doch es gibt neue Hoffnung.

 Die Ursache des Absturzes ist weiter unklar.

Die Ursache des Absturzes ist weiter unklar.

Foto: afp

Ein Spezialschiff hat nach dem Fund von Wrackteilen des abgestürzten Egyptair-Jets laut Ermittlerkreisen auch das Gebiet geortet, in dem sich einer der beiden vermissten Flugschreiber befindet. Das Gebiet habe einen Radius von 500 Metern. Derzeit liefen die Vorbereitungen, um die Blackbox und die entdeckten Überreste der Passagiermaschine aus dem Mittelmeer zu bergen, hieß es nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur aus der Untersuchungskommission in Kairo. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Die Untersuchungskommission hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass das Schiff "John Lethbridge" im Mittelmeer an mehreren Stellen Wrackteile gefunden habe. Den Ermittlern seien erste Bildaufnahmen von einem Fundort übermittelt worden. Bislang waren von der Maschine nur kleine Wrackteile entdeckt worden.

Der Flug MS804 war am 19. Mai mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo über dem östlichen Mittelmeer abgestürzt. Kurz nach Verlassen des griechischen Luftraums sackte sie auf 4600 Meter laut der Regierung in Athen ab und verschwand dann vom Radar.

Von den beiden Flugschreibern und den Wrackteilen erhoffen sich die Ermittler neue Erkenntnisse zur bisher ungeklärten Absturzursache. Eine Karte zu den gefundenen Überresten des Airbus A320 soll dabei helfen. Die Untersuchungskommission geht davon aus, dass die Flugschreiber noch bis Ende nächster Woche Signale senden. Eine Blackbox liefert wichtige Informationen zur Aufklärung von Flugunfällen. Sie besteht aus dem Daten- und dem Stimmenrekorder, der unter anderem die Gespräche der Piloten aufzeichnet.

Anfang Juni war bereits bestätigt worden, dass Signale eines Flugschreibers empfangen worden waren. Ein Spezialschiff sollte bei der Bergung der Flugschreiber helfen. Die "John Lethbridge" ist mit spezieller Technik wie Sonar ausgestattet und kann für die Suche in bis zu 6000 Metern Tiefe eingesetzt werden.

 Die "John Lethbridge" hilft bei der Suche

Die "John Lethbridge" hilft bei der Suche

Foto: dpa, bjw

Zuletzt hatte es geheißen, dass an Bord des Flugzeugs unmittelbar vor dem Absturz ein Rauchalarm ausgelöst worden sei. Informationen, es gebe Hinweise auf eine Explosion an Bord, wurden als Spekulation zurückgewiesen. Die Bergung der Flugschreiber könnte sich allerdings schwierig gestalten: Der Meeresboden ist an manchen Stellen bis zu 3000 Meter tief, wie es zuletzt aus Ermittlerkreisen geheißen hatte.

Aus der Untersuchungskommission hieß es, auf jeden Fall solle bis Ende Juni ein Bericht zum Absturz vorgelegt werden, auch wenn die Flugschreiber bis dahin nicht gefunden seien.

(crwo/dpa)
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