Frachter wollte wohl nach Italien Havariertes Schiff mit 400 Migranten steuert griechischen Hafen an

Athen · Seit die griechische Grenzkontrollen verstärkt wurden, kommen immer mehr Migranten in Schiffen über das Mittelmeer. Meist in kleinen Booten - jetzt zum ersten Mal wieder hunderte Menschen auf einem Frachter.

 Das Frachtschiff sollte wohl Italien anlaufen.

Das Frachtschiff sollte wohl Italien anlaufen.

Foto: dpa/-

Ein beschädigtes Frachtschiff im Mittelmeer mit 400 Migranten an Bord bekommt einen Ankerplatz in Griechenland. Die griechische Küstenwache teilte am Freitag mit, das kleine, unter türkischer Flagge fahrende Schiff sei östlich der Insel Kreta von einem griechischen Such- und Rettungsschiff geortet worden. Zuvor waren die Behörden informiert worden, dass der Frachter havariert sei und Hilfe benötige.

Ein Foto, das die Küstenwache auf ihrer Website veröffentlicht e, zeigte zahlreiche Menschen, offenbar vor allem Männer, die in Gruppen auf dem Deck eines verbeulten Frachters stehen, auf dessen Bug der Name „Vatha“ gemalt zu sein scheint.

Es gab keine unmittelbaren Hinweise darauf, dass sich an Bord jemand in einem schlechten Gesundheitszustand befand. Die Nationalitäten der Passagiere und der Besatzung waren nicht bekannt. „Im Moment ist es wichtig, das Schiff an einen sicheren Ankerplatz zu bringen“, sagte ein beteiliger Beamter der Nachrichtenagentur AP.

In der Erklärung der Küstenwache hieß es, das Schiff sei von der Türkei aus aufgebrochen. Sein ursprünglicher Bestimmungsort war nicht klar, aber es war wahrscheinlich auf dem Weg nach Italien, wohin Schmugglerringe häufig Migranten auf dem Seeweg schicken. Normalerweise benutzten sie dafür Segelschiffe; ein großes Schiff, das mehrere hundert Menschen transportieren kann, würde eine Änderung in der Taktik der Schmuggler bedeuten. Aufgrund der Anzahl der Menschen an Bord handele es sich um „eine der größten Such- und Rettungsaktionen im östlichen Mittelmeer“, erklärte die Küstenwache.

Griechenland hat in den letzten 18 Monaten die Grenzüberwachung und die Seepatrouillen verschärft. Das führte zu einem Anstieg der Zahl der Migrantenboote, die von der türkischen Küste direkt nach Italien aufbrachen.

(th/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort