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Monacos Fürstenpaar auf Stuttgart-Besuch Kretschmann lobt Alberts Umwelt-Engagement

Stuttgart · Das monegassische Fürstenpaar hat die Schwabenmetropole Stuttgart besucht. Ein roter Teppich wurde zu Ehren der beiden ausgerollt. Schnell war klar: Albert II. und Charlène interessieren sich weniger für Spätzle sondern mehr für Umweltschutz.

Fürst Albert und seine Charlène zu Besuch in Deutschland
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Eine Polizei-Eskorte mit sechs Motorrädern fährt vor, dahinter folgen dunkle Limousinen - ein Mann steht in Stuttgart vor dem Mercedes-Benz Museum hinter einer Absperrung und zückt seine kleine Kamera. Er hat extra sein rotes T-Shirt angezogen, auf dem der Schriftzug "Monaco" prangt. Wie er wollen Dutzende Schaulustige am Dienstag beim Besuch des Fürstenpaars Albert II. und Charlène von Monaco in Stuttgart dabei sein.

Am Tag zuvor hatten die beiden bei ihrem ersten offiziellen Deutschlandbesuch in Berlin unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck getroffen. Stuttgart ist die zweite Station und zugleich Abschluss der zweitägigen Deutschlandreise. Neben dem Rundgang durch die Automobilschau stehen ein Treffen mit Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) und ein Wirtschaftstermin bei der Robert Bosch GmbH auf dem Programm.

Als das Fürstenpaar am Vormittag aus dem Wagen steigt und über den roten Teppich in das Automobilmuseum schreitet, kommt Glamour-Faktor auf. Charlène trägt ein knielanges, weich fallendes Kleid in Crème. Die Robe ist von Designer Ralph Lauren, wie eine Mitarbeiterin des Palastes sagt. Eine Sonnenbrille sitzt locker auf dem Kopf der Fürstin, sie lächelt scheu - Albert II., Staatsoberhaupt des zweitkleinsten Staats der Welt, strahlt und winkt den Monarchiefans zu.

Charlène gibt Autogramm

Innerhalb von wenigen Minuten lassen die beiden mehr als 100 Jahre Geschichte der Automobilindustrie an sich vorbeiziehen. Das Paar wird von Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) und dessen Frau begleitet. Bekannt dürfte Charlène der grünfarbene "Smart" im Eingangsbereich vorkommen - sie selbst fährt ein solches Modell in weißer Farbe, wie eine Mitarbeiterin des Palastes sagt.

Ein Junge erhascht ein Autogramm von der Fürstin. "Ich hab eins, ich hab eins", ruft er und springt in die Luft - wenig später ist er von Klassenkameradinnen umringt und wird bewundernd beäugt. Draußen kochen die Spekulationen der selbst ernannten Adelsexperten hoch. Warum Charlène so selten lächelt, wird diskutiert. "Ich glaube, sie hat Heimweh", sagt eine ältere Frau. Die Diagnose ihres Nachbarn fällt kurz und knapp aus: "Eheprobleme."

Anfang Juli jährte sich die kirchliche Hochzeit von Fürst Albert II. und der ehemaligen Profi-Schwimmerin Charlene Wittstock. Seither heißt die Südafrikanerin Charlène Lynette Grimaldi, Fürstin von Monaco.

Fürst beginnt Rede auf Deutsch

Am Tag des royalen Besuchs herrscht in der Villa Reitzenstein - dem Amtssitz des Ministerpräsidenten - Aufregung. Kretschmann läuft nervös zum Eingangsbereich des Hauses, zahlreiche Wirtschaftsvertreter haben sich in einem großen Saal nebeneinander aufgestellt, auch seine Frau Gerlinde ist da - gleich reist das Fürstenpaar an. Doch der Ministerpräsident kommt vom Eingang wieder zurück. "Falscher Alarm", sagt er und winkt ab. "Es dauert noch". Raunen und Entspannung für wenige Minuten im Saal.

Seine Rede nach der Ankunft beginnt Albert II. auf Deutsch: Es sei ihm eine "große Freude" mit seiner Frau hier zu sein. Kretschmann lobt, wie bereits einen Tag zuvor Bundespräsident Joachim Gauck, das Umweltengagement des Fürsten, der 2006 eine Stiftung zum Erhalt der biologischen Vielfalt gegründet hatte. "Insbesondere das große Interesse an Umweltthemen verbindet uns", betonte Kretschmann. Wenn eine Berühmtheit wie der Fürst sich für den Erhalt der Schöpfung einsetze, bringe das die Sache voran.

Der Besuch dient auch dem Knüpfen von Wirtschaftskontakten. Der Bosch-Aufsichtsratsvorsitzende Franz Fehrenbach sagt, dass es bei dem Treffen im Unternehmen mit dem Fürsten am Nachmittag unter anderem um Mobilität in Großstädten gehen sollte. Er glaube, dass in Monaco ein Pilotprojekt für Elektromobilität und saubere Luft gestartet werden könne.

Zuvor aber speist das Adelspaar noch mit den Kretschmanns. Es gibt Kalbsrücken und Blattsalate, wie das Ministerium verlauten lässt. Der Ministerpräsident fasst es kurz und knapp: "Was Gut's, wir bieten unseren Gäschd immer was Gut's an."

(APD/dpa)
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