Lokalsport Wo Köse ist, da ist der Wanderpokal

Rheinberg · Die Fußballer des SV Orsoy entscheiden die Rheinberger Hallen-Stadtmeisterschaften zu ihren Gunsten. Im vierten Spiel bereits steht der Turniersieg des neuen Titelträgers fest. Der SV Budberg belegt den zweiten Rang.

 Die Mannschaft des SV Orsoy darf den Wanderpokal des Rheinberger Hallenfußball-Stadtmeisters für ein Jahr in seine Vitrine stellen. Damit löst die Truppe von Trainer Sandro Vergaro (mit der rechten Hand am Pokal) den Vorjahressieger TuS 08 Rheinberg ab.

Die Mannschaft des SV Orsoy darf den Wanderpokal des Rheinberger Hallenfußball-Stadtmeisters für ein Jahr in seine Vitrine stellen. Damit löst die Truppe von Trainer Sandro Vergaro (mit der rechten Hand am Pokal) den Vorjahressieger TuS 08 Rheinberg ab.

Foto: armin Fischer

Upps, er hat's schon wieder getan. Wenn Mustafa Köse bei den Rheinberger Stadtmeisterschaften gegen den Ball tritt, dann klappt es auch mit dem Gewinnen. Vor Jahresfrist zählte der heute 37-jährige Routinier noch zum Team des TuS 08 Rheinberg, das damals ohne Niederlage und überraschend die Hallen-Stadtmeisterschaften zu seinen Gunsten entschied. Nachdem Köse das blaue Trikot gegen das Grüne des SV Orsoy getauscht hatte, gewann er zum Einstand prompt die sommerlichen Titelkämpfe. Und gestern ließ Köse, dreimal ist schließlich des Torjägers Recht, den dritten Triumph folgen. "Serientäter" Köse war es denn auch, der für den neuen Titelträger SV Orsoy bei der Siegerehrung in der Rheinberger Großraumsporthalle den Wanderpokal aus den Händen von Bürgermeister Frank Tatzel entgegennehmen und in die Höhe stemmen durfte.

 Für den SV Budberg (weiße Spielkleidung), hier beim 3:0-Erfolg über den TuS Borth, endeten die Stadtmeisterschaften mit dem zweiten Rang.

Für den SV Budberg (weiße Spielkleidung), hier beim 3:0-Erfolg über den TuS Borth, endeten die Stadtmeisterschaften mit dem zweiten Rang.

Foto: Fischer Armin

"Vielleicht liegt es daran, dass ich als Straßenfußballer angefangen habe", erklärt Köse seine Erfolgsserie. "Das Spiel in der Halle macht mir nun mal viel Spaß." Ist Köse schon ein Routinier im Spiel um den Rheinberger Wandercup, so ist sein Trainer geradezu ein "Frischling" in der Pose des Gewinners. Als aktiver Spieler des SVO hat es für Sandro Vergaro nur zu zweiten Plätzen gereicht, gestern als Trainer durfte der Coach endlich über den Gesamtsieg jubeln. "Auch wenn es am Ende doch noch einige graue Haare gegeben hat", spielt der 38-Jährige auf die Partie seines Teams gegen die Mannschaft des Ausrichters und Gastgeber SV Millingen an. Die Ausgangslage in diesem vierten Spiel war klar: Nach bislang drei Siegen in drei Turnierspielen hätte der vierte Erfolg bereits zum Titelgewinn gereicht. Die Konkurrenz der fünf weiteren teilnehmenden Rheinberger Vereine war bis dahin schon ins Stolpern geraten - auch der ärgste Konkurrent SV Budberg.

Aber, so ist das im Fußball: Ganze 24,6 Sekunden Spieldauer zeigte die Hallenuhr noch an, als der Orsoyer Robin Morawa den vielleicht wichtigsten Treffer des Turniers erzielte. 2:1 in (fast) letzter Sekunde, so endete ein spannendes Spiel, in dem der SVM ganz nahe am Sieg war und, abgesehen von einem Pfostentreffer, nur dadurch scheiterte, dass die Filzkugel einmal längs über die Orsoyer Torlinie lief, statt die wenigen Millimeter zum Torerfolg zurückzulegen. "Es waren fast alles knappe Kisten", fasste Vergaro den Erfolg seiner Mannschaft zusammen.

Das fing schon im Eröffnungsspiel gegen den Titelverteidiger TuS 08 an, als Cengizhan Gökhaya den einzigen Treffer zum Orsoyer Erfolg erzielte. "Und Concordia Ossenberg hätte sich zumindest ein Remis verdient gehabt", blickte Vergaro auf die nächste Partie zurück, in der Ercan Kiraz dem SVO zum 1:0-Sieg verhalf. Einzig das 3:0 gegen den TuS Borth ließ tatsächlich einen Klassenunterschied erkennen, den auch Borths Trainer Willi Hermanns anerkannte. Sein Team schloss das Turnier als Tabellenletzter ab. "Wir hatten da schon eine andere Erwartungshaltung als wir angekommen sind", versicherte Hermanns, dessen Auswahl ihr Konto nur mit zwei Unentschieden füllen konnte.

Mit einem 3:0 über Borth startete auch der SV Budberg, der dann aber mit dem 1:2 gegen den TuS 08 schon einen herben Dämpfer hinnehmen musste. Ein 0:3 gegen das Millinger Team krempelte der SVB noch in einen 4:3-Erfolg um, beim 3:3 gegen Ossenberg aber verspielte das Team seine letzte Chance auf den Gesamtsieg. Da nutzte es auch herzlich wenig, dass im nicht mehr entscheidenden fünften Spiel beider Teams der SVB dem SVO noch ein wenig Salz in die Suppe streute. In einer abwechslungsreichen Partie hieß es schon 3:1 für die Budberger, ehe das Orsoyer Team auf 4:3 davon zog. Tim Beerenberg und Nisfad Grgic, der ebenso wie der Millinger Tim Böttcher als beste Torschützen der Stadtmeisterschaft fünf Treffer erzielte, drehten das Spiel aber noch ein weiteres Mal und verhalfen dem neuen "Vize" aus Budberg noch zum 5:4-Sieg.

Die Concordia aus Ossenberg und der TuS 08 Rheinberg knubbelten sich mit je sieben Punkten ganz eng beieinander im "Niemandsland" der Tabelle. Für die Gastgeber aus Millingen blieb es bei vier Punkten, die das Team schon in seinen ersten beiden Spielen eingesammelt hatte. Das reichte unter dem Strich lediglich für den fünften Rang. Zudem gab es Überstunden für die Mannschaft, die tatkräftig mit anpackte, als es galt, die Halle wieder sauber zu hinterlassen. "Ich glaube, wir waren gute Ausrichter dieses Turniers", blickte SVM-Trainer Torsten Weist auf eine gelungene Veranstaltung zurück.

(RP)
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