Lokalsport Orsoy hat schon fertig

Orsoy · Fußball-Kreisliga A: Sandro Vergaro, der Trainer des SVO, hat bereits nach der Hinserie mit der gesamten Saison abgeschlossen.

 Trainer Sandro Vergaro ist am Dienstag 38 Jahre alt geworden.

Trainer Sandro Vergaro ist am Dienstag 38 Jahre alt geworden.

Foto: Kanthak

Sandro Vergaro gehört nicht zu jener Sorte von Trainern, die lange um den heißen Brei herum reden. Der Coach des SV Orsoy, der am Dienstag seinen 38. Geburtstag feierte, zählt eher zu den Realisten, die die Kreisliga A zu bieten hat. Und Vergaro möchte weder sich noch allen anderen aus dem Lager der Grün-Weißen etwas vormachen. "Was uns in dieser Saison noch bleibt, ist die Vorbereitung auf die nächste Spielzeit", sagt er. Aus, vorbei, das war's dann also für den SVO in dieser Saison. Beim damaligen Bayern-Coach Giovanni Trapattoni hieß es: "Ich habe fertig", Vergaro sagt: "Ich habe mit dieser Spielzeit schon abgeschlossen."

Hinter diesem Urteil liegen sechs Monate, die am Orsoyer Gildenkamp nicht abwechslungsreicher hätten verlaufen können. Als Vergaro im Sommer das Kommando auf der Trainerbank übernahm, hatte der neue Coach noch mit den Ereignissen der Vorwochen zu kämpfen, als der Kontrakt mit seinem Vorgänger Frank Pomrehn erst verlängert, dann aber doch aufgekündigt wurde. Abteilungsleiter Klaus Eidt hatte enttäuscht hingeworfen, die Mannschaft infolge der unsicheren Zukunft gleich eine Reihe von namhaften Leistungsträgern verloren. Kein leichter Job für den "Neuen" an der Seitenlinie. Vergaro, der 2012 als Spieler am A-Liga-Aufstieg der Grün-Weißen beteiligt und jetzt als Trainer aus Duisburg zurückkehrte, brachte eine Handvoll neuer Akteure mit und sorgte so für neue Perspektiven.

Bis zur Hälfte der Hinrundenspiele war die beim Saisonwechsel ausgegebene Marschrichtung, sich mit einem vierten Tabellenrang zu begnügen, schon wieder passé. "Wir wollen nach oben", betonte Vergaro, als der SVO, bei Vergaros Premiere an der Seitenlinie strahlender Stadtmeister in Rheinberg, auch nach neun Spielrunden noch ungeschlagen war und die Tabellenspitze übernommen hatte.

Der Absturz kam aber schneller als gedacht. 2:6 hieß es plötzlich beim Gastspiel in Veen, und 14 Tage später war die Orsoyer Welt mit dem desaströsen 0:9 beim SV Sonsbeck II gänzlich aus den Fugen geraten. Bis zur Winterpause haben sich satte neun Punkte angesammelt, die den SVO, inzwischen auf den fünften Tabellenrang abgerutscht, vom Spitzenreiter, dem Lokalrivalen aus Budberg, trennen. Eine Bilanz, die sich aber zwischen den Spielen schon abzeichnete. Immer wieder musste Vergaro seine Mannschaft nach Verletzungen und unnötigen Sperren umstellen und dabei auf namhafte Akteure verzichten. Parallel dazu war's einsam an den Trainingsabenden, die nicht selten nur mit fünf Spielern absolviert werden konnten. "Das ist keine Basis für einen Aufstieg", stellte Vergaro enttäuscht fest und kündigte Nachbesserungen an. Aus Budberg kehrte Torhüter Yannick Regner zurück, mit Gianni Giorri wurde sogar der langjährige Spielführer des Oberligisten VfB Homberg an den Gildenkamp geholt, und vom Landesligisten FSV Duisburg wechselte Pierre Ferschen auf die linke Rheinseite.

Am gestrigen Tag gab der Verein zudem bekannt, dass Dawid Stasiewicz nach nur einem halben Jahr beim Landesligaabsteiger SV Hönnepel-Niedermörmter II im neuen Jahr wieder das Orsoyer Trikot tragen wird.

"Gut möglich, dass noch der ein oder andere Spieler dazu kommen wird", erklärt Vergaro, dass die Planungen des SVO weitergehen. Wohl gemerkt: die Planungen für die kommende Saison. "Wir werden sehen, was in dieser Spielzeit noch passiert, aber im Vordergrund steht der Aufbau der Mannschaft, mit der wir ab Sommer wieder angreifen wollen", betont der Coach des A-Ligisten.

(DK)
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