Leichtathletik Treffpunkt der Marathon-Sammler -400 Starter am Sonntag in Kevelaer

Kevelaer · Im Juli war es soweit. Als erste Frau der Welt absolvierte Sigrid Eichner im tschechischen Moravsky ihren Marathonlauf Nummer 2000. Die 76-jährige Berlinerin ist Ehrenmitglied jener bundesweiten Gemeinschaft von Langstrecklern, die eine Leidenschaft teilen: 42,195 Kilometer. Wie es der Name vermuten lässt, nimmt der "100 Marathon Club Deutschland" nur Mitglieder auf, die die Königsdisziplin mindestens so oft absolviert haben.

Etliche der Marathonsammler treffen sich am Sonntag in Kevelaer - wie immer erhöht auch Sigrid Eichner in der Marienstadt ihr Konto. "Die ,Hunderter' stellen diesmal den Verein, der die meisten Starter ins Rennen schickt", sagt Peter Wasser, Vorsitzender der Langlauf-Gemeinschaft (LLG) Kevelaer. Im Vorfeld der 15. Auflage des "Kevelaer-Marathon" haben Wasser und seine Mitstreiter Weihnachtsgeschenke verteilt. Und zwar an die Anwohner des Gerberwegs, die für eine tolle Stimmung sorgen, seitdem der Marathon vor fünf Jahren nach Twisteden "umgezogen" ist. "Wir haben Weihnachtssterne verschenkt, weil wir uns einfach mal bedanken wollten", erzählt Wasser.

Die Sportler und Sportlerinnen absolvieren vom DJK-Sportplatz aus sieben Mal einen sechs Kilometer langen Rundkurs in Richtung Grenze und zurück. Rund 1000 Meter entfallen auf den Gerberweg, wo die Nachbarn eine Art Straßenparty feiern. Wie in jedem Jahr rechnet die LLG Kevelaer mit knapp 400 Startern. Viele Teilnehmer verbinden den Marathon mit einem Kurzurlaub am Niederrhein. Während die Radsport-Abteilung der DJK Twisteden die Streckenposten stellt, kümmern sich rund 50 Mitglieder und Freunde der LLG Kevelaer um die sportlichen Gäste. Auf dem Sportplatz steht ein großes Festzelt samt Caféteria. Dort ist auch gegen 15 Uhr die Siegerehrung vorgesehen. Wahrscheinlich sind dann noch einige Nachzügler unterwegs. So wie Sigrid Eichner und einige ihrer Sammlerfreunde, die für den doch recht langen Weg bis ins Ziel meistens etwas mehr Zeit benötigen. Peter Wasser: "Das ist für uns aber überhaupt kein Problem. Wir zwingen keinen Starter, den Wettbewerb vorzeitig zu beenden. Schließlich soll der familiäre Charakter unserer Veranstaltung erhalten bleiben."

(him)
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