Tischtennis "Buben" sind in Feierlaune

Der sportliche Höhenflug und anstehende runde Geburtstag der Abteilung im kommenden Jahr sorgt bei den Tischtennis-Spielern des SV Millingen für gute Stimmung. Nachwuchssorgen gibt's derzeit nicht.

Heinz Wellesen gehört eigentlich nicht zu den Sportlern, die in der Vergangenheit leben. Dabei hat er mit seiner ehrenamtlichen Arbeit maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Tischtennis-Abteilung des SV Millingen, die in diesen Wochen einen sportlichen Höhenflug erlebt. Wellesen (69) gehört zu den Gründungsmitgliedern und stand mit Unterbrechungen 38 Jahre lang an der Spitze der Zelluloidkünstler des Rheinberger Vereins.

Das passt: Umso mehr freut er sich über die tolle Zwischenbilanz (fünf Mannschaften überwintern an der Tabellenspitze; die RP berichtete), da sich die "Buben" in der Jubiläumssaison befinden. 2011 feiert die Abteilung ihren 50. Geburtstag. Und ein Mangel an Nachwuchs gibt's bei den Millingern nicht. "Wir genießen immer schon einen besonderen Ruf. Es ist vor allem der Zusammenhalt, der die Abteilung geprägt hat. Die Kameradschaft war mir schon immer sehr wichtig", sagt Wellesen.

Rund 90 Mitglieder

Rund 90 aktive Mitglieder verteilen sich auf sieben Männer- und drei Jugendteams. "Wir stoßen an die Kapazitätsgrenzen", so Volker Hagemann, der seit 2009 federführend die Geschicke leitet. Die Halle neben der Grundschule ist an den Trainingstagen proppenvoll. "Mehr als sechs Platten können wir nicht aufstellen", meinte Wellesen, der in der 3. Kreisklasse für den SVM antritt. Gleichwohl ist er froh darüber, dass sich Seniorenspieler wie Talente, auch aus umliegenden Kommunen, bei den "Buben" wohl fühlen.

Die Gründe, erzählt der Ehrenabteilungsleiter, habe einst Klaus Fuchs als Aktiver der "Ersten" in einem "rührenden Brief" geschildert. Es sei das Gemeinschaftsgefühl, das den Club von anderen unterscheide. "Den Brief habe ich natürlich aufbewahrt", erzählt der 69-Jährige. "Ich weiß von Spielern, die ihre Geburtstagsfeier verlegt oder die Goldhochzeit der Eltern verpasst haben, um für Millingen aufzuschlagen", meinte Wellesen. In dem Zusammenhang nennt er Reiner Stäpken, der seit rund 15 Jahren von seinem Wohnort Traar zu Trainingseinheiten und Meisterschaftsbegegnungen kommt.

"Er hat schon öfter seinen Abschied wegen der längeren Anreise angekündigt, aber immer wieder davon Abstand genommen. Er fühlt sich halt wohl. Die Spieler werden bei uns ganz besonders betreut. Es ist wie bei einer großen Familie. Jeder kümmert sich um den anderen", weiß Wellesen. Dies sei schon in den Anfängen so gewesen, als noch in der Bahnhofsgaststätte oder bei "Peschges" in Alpsray gespielt wurde. "Die Kameradschaft steht an erster Stelle, daraus resultieren auch die aktuellen Erfolge", unterstreicht Tischtennis-Abteilungsleiter Hagemann.

(RP)
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