"Ein Pferd heißt Pferd, weil es fährt": Na klar, genau so ist es. Und wer kein Pferd hat, holt sein Kettcar aus der Garage, baut einen kleinen Karnevalswagen und hängt ihn an den Kettcar. Den Rest besorgt die Muskelkraft in den Beinen. So wie gestern, als bei strahlendem Sonnenschein Leonhard Rosseck und seine Freunde im Fischerdorf Premiere feierten mit ihrem ersten selbst organisierten Kettcar-Karnevalszug. Auf bis zu sechs Wagen hatte der Zwölfjährige gehofft - es waren 14, die mit viel Helau vom Blauen Stein über den Schürkamp, die Fischerstraße und die Pantaleonstraße zum Dorfplatz zogen.

Und es waren mehr als 99 bunte Luftballons, die Anwohner vor ihre Häuser gehängt hatten, um Leonhard mit seinem Geisterwagen ("Wir sind die Zukunft, ist doch klar"), Magnus (9) mit seinem Minecraft-Anhänger und die vielen anderen kleinen Jecken mit ihren fantasievollen Wagen willkommen zu heißen. Ob es jetzt tatsächlich 5000 Karnevalisten waren, wie eine Zugbegleiterin flott überflogen hatte, oder nur 4999: Man weiß es nicht. Fest steht: Das war klasse, was die Lüttinger Kinder da auf die Beine gestellt haben.