Sonsbeck Wo Engel und Teufel furios rocken

Sonsbeck · "Steht auf, macht laut, macht richtig Lärm und "feiert mit uns die ganze Nacht" forderten zehn Labbecker Karnevalsfrauen ihr Narrenvolk im ausverkauften Pfarrheim auf. Fünf Stunden sorgten Darbietungen und Musik dafür, dass man es bis über den Berg hörte - "weil da keine Sonsbecker Sitzung mehr stört". Die Akteurinnen bearbeiteten das Zwerchfell der Narren höchst erfolgreich.

 Kegeltour-Sketch (v.l.): Verena Janssen-Rotschen, Susanne Nielen, Anne Bongarts, Tanja Rupkalwis, Petra Eliab, Marina Jakobs und Jutta Carpantier

Kegeltour-Sketch (v.l.): Verena Janssen-Rotschen, Susanne Nielen, Anne Bongarts, Tanja Rupkalwis, Petra Eliab, Marina Jakobs und Jutta Carpantier

Foto: arfi

Wo Frauen das Sagen haben, müssen sich Männer auch mal anhören, dass die Frauen niemals "sahen einen Mann, der uns das Wasser reichen kann". Gewohnt kess ließen die Frauen Sketche auf Songs und sportive Showeinlagen folgen oder in den "Labbecker Nachrichten" das Dorfleben Revue passieren. Missglückte Impfungen, Gewinne oder Kellnertricks sorgten ebenso für Begeisterung wie die "Kegeltour" und der turbulente Rüttelflug samt Bananen-Lauch-Kuchen mit dem Tupper-Puder-Luder des Damenquartetts.

In der etwas anderen Märchenstunde entdeckte der Teenager beim "analogem Asphalt-ebay" (Flohmarkt) Grimms Märchen. Wie er versucht, "die Line der Gebrüder auch heute noch der Ische auf die Zwölf zu schlenzen", um cool rüberzukommen, ließ die Stimmung hochkochen. Witze als Eintrittskarte in den Himmel, Fußballfan-Ansichten aus dem Nähkästchen, eine sehr schräge Schachpartie, (zu) später Aufklärungsunterricht für den 28-jährigen Sohn, die poesievolle Suche nach der Lebensend-Ab-schnittsgefährtin für Willi und Ernst oder der reimende "Frauenheld" mit seinem Date mit Agathe ließen Jubel aufkommen und das Kichern nicht enden.

Die Pizzabestellung der Zukunft, die dem Kunden nicht nur den Belag vorschreibt, sondern vom Gewicht bis zum Auto alles über ihn weiß, kann einem den Appetit, nicht aber die gute Laune verderben. Wechseljahre, Rentenbescheid und Alterscheck von Frau Pieper - solcherlei Altersbeschwerden verwan-delt frau mit "geh sie doch besuchen" zum Werbesong für die gärtnernde Rentnergemeinschaft. Denn so kann man Dorf-Punkte sammeln, um in Labbeck wohnen zu bleiben statt nach Xanten ziehen zu müssen. Hatten schon die Clip Dancer in ihrer temperamentvollen Choreografie begeistert, sorgten die Akteurinnen mit "Wenn ich nicht auf der Bühne wär'" für ein umju-beltes Sportprogramm der Extraklasse. Als Engel und Teufel rockten sie im furiosen Finale die Bühne.

(rim)
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