Fußball Auch letzter Test sieht Sonsbeck vorne

Sonsbeck · Die Generalprobe für den Rückrundenstart gewann Fußball-Oberligist SV Sonsbeck gegen den SV Friedrichsfeld mit 3:1 (3:0). Die SVS-Tore erzielten Jonas Kremer (2) und Robin Schoofs. Der Gast musste 50 Minuten lang in Unterzahl spielen.

 Der Sonsbecker Kurt Etuk (l.) kommt kurz nach seiner Einwechslung im gegnerischen Strafraum zu einer guten Torschussmöglichkeit.

Der Sonsbecker Kurt Etuk (l.) kommt kurz nach seiner Einwechslung im gegnerischen Strafraum zu einer guten Torschussmöglichkeit.

Foto: Olaf Ostermann

Gestern Nachmittag im Willy-Lemkens-Sportpark. Blauer Himmel, wie er selbst in bayerischen Gefilden nicht blauer sein kann, spannte sich über die Sonsbecker Sportanlage. Dazu herrlicher Sonnenschein, der es den Zuschauern vor dem nach Westen ausgerichteten Kabinentrakt schwer machte, gegen die Sonne das Spielgeschehen zu verfolgen. Doch das sei Jammern auf einem schon extrem hohen Niveau, meinte einer der Zuschauer, der es sich nicht hatte nehmen lassen, den Fußball-Oberligisten SV Sonsbeck in seinem letzten Testpiel innerhalb der Wintervorbereitung gegen den SV Friedrichsfeld zu beobachten. Auch für den aktuellen Tabellenführer der Bezirksligagruppe sieben war es die Generalprobe vor dem Start in die Rückserie, die für beide Teams am kommenden Wochenende auf dem Plan steht.

Den Trainern ging es darum, unter Wettbewerbsbedingungen noch einmal einiges auszuprobieren. Man wollte Fußball spielen, den Ball über das künstliche Grün laufen lassen - und vor allem mit spielerischen Mitteln Tore erzielen. So wie es den "Roten" gegen den zwei Klassen tiefer angesiedelten Gegner zunächst auch recht gut gelang. Es fehlten Trainer Geist zwar einige Spieler, doch die auf dem Platz standen machten ihre Sache im Spiel nach vorne bis zur Pause ordentlich. In der zehnten Spielminute legte Baran Özcan eine Flanke auf den Kopf von Jonas Kremer - und es hieß 1:0. Zwölf Minuten später schaltete sich Robin Schoofs mit in den Sonsbecker Angriff ein. Der A-Jugendliche fasste sich aus 25 Metern ein Herz und jagte die Kugel unerreichbar für Friedrichsfelds Keeper Sven Bolz in den linken Giebel des Tores.

So weit lief aus Sicht des Oberligisten alles in geordneten Bahnen. Zeit für die Zuschauer, bereits die Aussichten der Heimmannschaft für das in einer Woche anstehende Heimspiel gegen den Wuppertaler SV zu diskutieren. Da stürmte Michel Tißen in den Gästestrafraum, hatte nur noch den generischen Torwart vor sich, der beim Versuch, den Ball abzuwehren, den Sonsbecker Angreifer von den Beinen holte. Schiedsrichter Christian van Swarmen legte die Regeln knallhart aus, entschied auf Strafstoß und zudem auf Platzverweis für den Friedrichsfelder Keeper. Alle Versuche, auch von Sonsbecker Seite, den Mann in seinem gelben Sweater milde zu stimmen und ihm argumentativ zu helfen, der Bedeutung des Spiels Rechnung zu tragen, schlugen fehl. Swarmen fühlte sich allein seinem Regelbuch verpflichtet. Den Strafstoß verwandelte schließlich Kremer zum 3:0 gegen einen Feldspieler, der zuvor mit einem blauen Trainingsleibchen aus dem Sonsbecker Fundus als Torwart kenntlich gemacht worden war.

Mit der Hinausstellung geriet das Testspiel in ein völlig neues Fahrwasser. Die Gäste formierten sich auf Höhe ihres eigenen Strafraums und zimmerten eine ihrer Trikotfarbe gleichkommende schwarze Wand. An ihr prallten die Sonsbecker Angriffsversuche bis auf wenige Ausnahmen ab. Das taten sie aber auch deshalb, weil es der SVS nicht verstand, mit den ihm zur Verfügung stehenden Offensivmitteln das Defensivgebilde der Friedrichsfelder auszuhebeln. Statt dessen schafften es die Gäste, mit einem sehr schön angelegten Konter zum Ehrentreffer zu kommen. Eray Tuncel legte den Ball in den Lauf des im richtigen Moment gestarteten Vedat Bengü, der auf 1:3 verkürzte. So stand es dann auch nach 90 Minuten. Damit hatten die Sonsbecker auch das letzte ihrer Testspiele gewonnen.

Sonsbecks Trainer Geist sagte nach dem Spiel: "Die äußeren Bedingungen waren hervorragend, die Qualität des Spiels war es nach dem Seitenwechsel nicht mehr." Das habe auch an dem Platzverweis gelegen, der Friedrichsfeld genötigt sah, sich hinten reinzustellen. "Das war dann kein reguläres Testspiel mehr. Auf der anderen Seite haben wir es aber auch nicht verstanden, aus dieser Situation mehr Torchancen herauszuarbeiten."

(RP)
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