Wuppertal Hilfe für Tiere in Not

Wuppertal · Peter wurde in den Bergen gefunden: Er war abgemagert bis auf die Knochen und hatte einen Strick um den Hals. Ob man den Mischling wieder aufpäppeln kann, wissen die Tierschützer von Animal Pard Net nicht. Peter geht es wie vielen Hunden im Mittelmeerraum: Sie werden ausgesetzt und kommen allein als Straßenhunde nicht klar. Sie führen ein echtes Hundeleben.

 Peter wurde abgemagert in den Bergen im Norden von Griechenland gefunden. Ob es gelingt, ihn wieder aufzupäppeln, muss sich noch zeigen.

Peter wurde abgemagert in den Bergen im Norden von Griechenland gefunden. Ob es gelingt, ihn wieder aufzupäppeln, muss sich noch zeigen.

Foto: Animal Pard Net

Vor zwölf Jahren haben Deutsche die Tierstation im Norden Griechenlands auf Halkidiki aufgebaut. 1. Vorsitzende des Vereins ist die Wuppertalerin Tina Mühlenbeck. Drei Häuser gibt es dort mit Zimmern für gefundene Tiere, OP-Räume und einem Freigelände. "90 bis 120 Tiere können wir dort aufnehmen", sagt Mühlenbeck. Das Hauptaugenmerk liege aber nicht darauf, Hunde nach Deutschland zu holen. Sie versuchen die Vermehrung der wilden Hunde und Katzen vor Ort zu stoppen, indem sie sie kastrieren lassen. Teilweise füttern sie die Hunde auch, wenn sie merken, sie kommen nicht allein klar, weil ihre Besitzer sie einfach "entsorgt" haben.

Zusammenarbeit mit Tierheimen

Mühlenbeck kümmert sich um die Hunde, die verletzt sind und nach Deutschland gebracht werden, um hier operiert zu werden. Sie arbeitet mit den Tierheimen Solingen und Münster zusammen, aber auch mit privaten Vermittlungsstellen. 80 bis 100 Hunde bringt der Verein im Jahr nach Deutschland, ausschließlich Hunde, die zu alt sind, auf der Straße nicht überleben können und dort elend verhungern würden. "Wilde Hunde, die das Leben gewohnt sind, kommen mit dem Leben klar", sagt Mühlenbeck. Sie engagiert sich ehrenamtlich für die Tiere - "aber als Fulltimejob", sagt die Wuppertalerin. Sie sammelt Geld und verbringt selbst sechs Mal im Jahr "Urlaub" vor Ort in Griechenland. Ihr Verein zählt mittlerweile 400 Mitglieder.

Kritik an der Praxis, Hunde nach Deutschland zu holen, hört sie immer wieder. Aber alle ihre Hunde würden ein neues Zuhause finden. "Unsere Tiere nehmen keinem deutschen Hund den Platz im Tierheim weg", sagt die 62-Jährige. Im Gegenteil, durch die Zahlungen an die Tierheime würde Animal Pard Net sogar die Plätze der Langezeit-Insassen der Tierheime mitfinanzieren. Die Hunde, die aus Griechenland kämen, seien fast ausschließlich Mischlingshunde, die sehr verträglich und sozial seien. "Wir beobachten die Hunde vier Wochen vor Ort, wenn sie ihre Impfungen bekommen", erklärt Mühlenbeck. Sie selbst hat drei Hunde, einen deutschen, einen italienischen und einen griechischen. Die Leidenschaft für den Tierschutz hält sie jung, sagt sie.

Animal Pard Net sucht Flugpaten, die von Griechenland aus auf ihrem Ticket einen Käfig mit Hund mitnehmen nach Deutschland. Die Kosten von 75 Euro übernimmt der Verein. Man kann außerdem Patenschaften übernehmen für Hunde, die auf der Station bleiben müssen.

Infos unter Tel. 0202 94673046 oder

(mm)
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