Willich Willich in Bewegung

Willich · In Willich läuft zurzeit die "Woche der Mobilität". Viele waren am Wochenende mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs. Es wurden auch historische Fahrräder versteigert. Das Geld ging an den Kinderschutzbund.

staDTtWILLICH Beweglich und mobil bleiben. Für viele Teilnehmer, die am Wochenende auf Schusters Rappen oder mit ihren Rädern unterwegs waren, ist dies seit langem ein Stück Lebensfreude. Willich ist mittendrin in der "Woche der Mobilität". Verwaltung, Kreisverkehrswacht, Polizei und Händler gaben bislang eine Menge Tipps über das sichere Verhalten im Straßenverkehr oder über so manches Hilfsmittel, wie Elektro-Mobil oder das elekronische Bike, mit denen auch im Alter eine bequeme Fortbewegung möglich ist.

Der städtische Verkehrsplaner Armin Printzen führte unter anderem mit einigen Händlern einen "Willicher Fahrradtag" durch. Auf dem Anrather Allee-Schulhof waren neben Liege- und Elektrorädern auch einige altertümliche Vehikel zu sehen. Aus Schuppen oder Garagen brachte so mancher die rostigen und verstaubten Räder mit. Wie der 80jährige Julius Gudela aus Schiefbahn-Niederheide. Er war noch im Besitz eines alten Rades der Marke "Brandenburg" aus dem Jahr 1950. Und da sein Vehikel das älteste war, durfte er dieses gegen ein modernes Bike austauschen. Beim Wettbewerb hatten 13 Senioren ihre alten Stahlrösser mitgebracht.

Fahrrad Baujahr 1952

Der Anrather Ernst Neuschäfer (79) war im Besitz eines Viktoria-Rades von 1952; Klaus Baltus (71) aus Willich brachte sein "Herz Ass" von 1954 mit; die Beiden bekamen von Vize-Bürgermeister Dieter Lambertz von Sponsoren zur Verfügung gestellte Gutscheine.Zu guter Letzt wurden die historischen Räder versteigert. Zehn der 13 gingen für Preise zwischen fünf und 60 Euro weg. Darüber freute sich tags darauf der Kinderschutzbund: Achim Printzen übergab beim Kinderfest im Schlusspark den Gesamterlös von 252 Euro. Auch beim Kinderfest ging es um die Mobilität. Da konnte mit Segways gefahren oder sich ein unförmiger Raumanzug übergezogen werden, einen so genannten "Age Explorer". In dem unförmigen Raumanzug und mit globigem Helm sollte gerade von jungen Besuchern das Alter am eigenen Körper erlebt werden: die Beweglichkeit, Gesichts- und Blickfeld waren danach erheblich eingeschränkt. Nebenan fanden Seh- und Reaktionstest statt. "Ich muss dringend mal zum Augenarzt", wunderte sich ein 71jähriger, der seit fünf Jahrzehnten unfallfrei mit dem Auto unterwegs ist, dass er nicht alle Zahlen erkennen konnte.

Zurück nach Anrath, wo auch seit langem der 68jährige Friedel Kluth vom Bürgerverein besonders mobil und aktiv ist. Parallel zum Aktionstag erkundete er zum 12. Mal, diesmal mit 15 Radler und Radlerinnen, die nähere Umgebung von Anrath. Die kleine Kolonne fuhr auch an der höchsten Erhebung Anrath vorbei, dem 37,2 Meter hohen "Freudenberg" in der Nähe vom Renneshof. "Freudenberg deshalb, weil sich dort früher die Liebespaare getroffen haben"; erklärte Friedel Kluth, der Stunden zuvor rund ein Dutzend Interessierte zu Fuß durch den einstigen "Flecken Anrath" geführt hatte.

(RP)
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