Stadt Willich Stadt vermarktet jetzt die Alleeschule

Stadt Willich · Die Stadt Willich wird jetzt das Alleeschulgebäude in Anrath, das seit Sommer nicht mehr als Schule genutzt wird, potenziellen Käufern anbieten. Das teilt Kämmerer Willy Kerbsuch mit und antwortet auf einen offenen Brief der SPD.

 Vor 100 Jahren wurde die Alleeschule eröffnet. Seit September wird das Gebäude von der Johannesschule nicht mehr genutzt, einige Vereine haben dort noch ihr Domizil. Das Gebäude soll nun potenziellen Käufern angeboten werden.

Vor 100 Jahren wurde die Alleeschule eröffnet. Seit September wird das Gebäude von der Johannesschule nicht mehr genutzt, einige Vereine haben dort noch ihr Domizil. Das Gebäude soll nun potenziellen Käufern angeboten werden.

Foto: Kaiser

Das Exposé steht, und Willichs Kämmerer Willy Kerbusch meint, dass es gelungen ist. Mit diesen Unterlagen über das 100 Jahre alte Alleeschulgebäude geht die Stadt nun in die Vermarktung des seit Sommer nicht mehr als Schule genutzten Baues im Zentrum von Anrath. "Wir gehen damit offensiv in die Vermarktung und streuen es breit", sagt Kerbusch. Damit nimmt der Kämmerer Stellung zu einem vom gestrigen Donnerstag datierten Offenen Brief der SPD Anrath, den die Partei auch den Medien zuleitete. Sie erbittet darin von Bürgermeister Josef Heyes Auskunft, ob es bereits Kaufinteressenten für das Gebäude gibt und wann mit einem Verkaufstermin zu rechnen sei.

Wie der Anrather SPD-Ratsherr Uli Winkler, der den Brief für den Anrather SPD-Vorstand unterzeichnet hat, weiter mitteilt, sei es in zwischen neun Monate her, seit der Stadtrat gegen die Stimmen der Sozialdemokraten den Verkauf des Alleeschulgebäudes beschlossen habe. Nach Auffassung der Anrather SPD wäre es sinnvoller gewesen, das Haus für die Bürgerschaft zu erhalten und dort in Zusammenarbeit mit den Anrathern ein "Haus für Alle" — also ein Bürgerhaus — einzurichten.

Vor allem die CDU, so Winkler, habe sich aber dafür stark gemacht, das ehemalige Schulgebäude, für das nach Auskunft des Kämmerers mindestens 1,2 Millionen Euro zu erlösen sei sollten, zu privatisieren. Als Bedingungen habe die Union genannt, dass die äußere Fassade des Schulhauses erhalten bleiben müsse und der Schulhof mit seinen Bäumen nicht verkauft werden dürfe. Der Verkaufserlös solle dazu dienen, wichtige Baumaßnahmen am Anrather Kirchplatzes zu finanzieren. Doch auch zu diesen Projekten herrsche "tiefes Schweigen", so dfie Einschätzung des Ratsherren.

Wie Kämmerer Willy Kerbusch sagt, habe die Johannesschule im September das Schulgebäude geräum. Derzeit sei in dem markanten Haus, das nicht unter Denkmalschutz steht, noch bis zum Jahresende das Deutsche Rote Kreuz untergebracht, auch der Bürgerverein sei noch in dem Gebäude drin. Zudem seien noch planungsrechtliche Veränderungen notwendig, und das sei eine Entscheidung der Politik. Dabei geht es um Stellplätze für das Alleeschulgebäude. Wie Kerbusch erläutert, gehöre in der Nähe der Alleeschule ein Grundstück der Stadt. Dort sollen Stellplätze ausgewiesen werden.

Die SPD, die offenbar davon ausgeht, dass es schon Gespräche mit möglichen Investoren gegeben hat, fordert in ihrem Schreiben Bürgermeister Josef Heyes auf, mitzuteilen, "wie mögliche Investoren darauf reagiert haben, dass sie die Außenfassade nicht verändern dürfen und der Schulhof nicht zum Verkauf ansteht". Zudem möchte die Partei wissen, ob die Stadt alternative Nutzungsmöglichkeiten für das Gebäude in Erwägung zieht,, falls sich kein Käufer für das Gebäude finden sollte. In diesem Zusammenhang bitten die Sozialdemokraten den Bürgermeister, den Wunsch vieler Anrather nach einem Bürgerzentrum zu berücksichtigen.

Willy Kerbusch hält diese Alternative für unrealistisch. Seine Auffassung habe er der SPD auch schon zu einem früheren Zeitpunkt mitgeteilt. In Zeiten knapper Kassen sei der Unterhalt für ein solches Gebäude für die Stadt nicht zu finanzieren, meint der Kämmerer.

Die Anrather SPD möchte von Heyes noch wissen, ob die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen der Alleeschule in diesem Jahr von einem möglichen Verkauf und einem damit verbundenen Umbau betroffen sind. FRAGE DES TAGES

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort