Stadt Willich Mit dem Tretroller in den Kreisverkehr
Stadt Willich · Mit außergewöhnlichem Eltern-Engagement und großzügigen Sponsoren ist in der Kindertagesstätte Alperhof eine Verkehrsübungsstrecke entstanden. Kinder können dort Spaß haben und jede Menge lernen.
Bis vor zwei Monaten war es nur ein langweiliger, gepflasterter Weg hinter der Kindertagesstätte. Rechts die Hauswand, links ein nüchterner Stahlzaun. "Die Kinder haben den Bereich allenfalls aufgesucht, wenn sie mal das Gefühl haben wollten, unbeobachtet zu sein", sagt Sylke Küppenbender, Leiterin der integrativen Kindertagesstätte Alperhof an der Pasteurstraße in Willich.
Was die Eltern, deren Kinder die Einrichtung besuchen, in Eigeninitiative jetzt aus diesem Bereich gemacht haben, kann sich dafür sehen lassen: Statt des langweiligen, geraden Wegs schlängelt sich eine 30 Meter lange, schmale Straße über das Gelände. In der Mitte und am Rand gibt es Fahrbahnmarkierungen. Neben der kleinen Straße haben die Eltern – etwa 40 haben sich insgesamt beteiligt – einen Sinnespfad angelegt. Mit nackten Füßen können die Kinder über Holzplatten, Gummimatten, Steine, Rasen und Rinden-Mulch laufen und die unterschiedlichen Untergründe erspüren. "Das ist für unsere integrativen Kinder eine wichtige Erfahrung", sagt Sylke Küppenbender.
Bäume und Büsche haben außerdem einen Platz entlang der Straße und im Kreisverkehr gefunden, in dem die Fahrstrecke mündet. Ein Zebrastreifen, auf den Verkehrsschilder hinweisen, sowie mobile Ampeln für Fahrer und Fußgänger sind vorhanden. Parkplätze, um Bobbycar und Co. ordnungsgemäß einzuparken, gibt es ebenfalls. "Und den Zaun haben unsere Kinder selber neu gestaltet", erzählt die Kita-Leiterin und weist auf die buntbemalten Holzlatten hin, die jetzt vor dem Gitterzaun stehen und den gesamten Bereich sichtbar zum Raum für Kinder erklären.
Aber die 82 Kinder der Einrichtungen haben nicht nur Spaß auf der Verkehrsstrecke. Sie lernen auch so auch etwas über Verkehrsregeln und das richtige Verhalten auf der Straße, an der Ampel und am Zebrastreifen. Eigens dazu hat die Kita die Projektwoche "Gib acht im Straßenverkehr" ins Leben gerufen. "Wir konnten dafür die Gruppe New Limes gewinnen", erzählt Elternvertreterin Dorothea Müller-Stassek, die sich ebenso wie Dirk Wilhelms und Marc Heuser besonders für das Projekt eingesetzt hat. Musiker Uli Krug und Regisseurin Gerburg Maria Müller von "New Limes" aus dem Schwäbischen haben die ganze Woche über das Thema mit Musik und Schauspiel erarbeitet.
Heute gibt es zum Abschluss das interaktive Theaterstück "Das kleine Zebra – die etwas andere Verkehrserziehung".
Initiiert hat den Verkehrsparcours, für den eine ganze Flotte von Fahrzeugen für die Kleinen neu angeschafft wurde, der Vater Dirk Wilhelms. Der Mitarbeiter von Henkel hat damit an einer Ausschreibung seiner Firma teilgenommen, die das soziale Engagement fördert. Aber auch einige Willicher Firmen haben die Aktion im Alperhof tatkräftig und finanziell unterstützt. Zusätzlich haben Dorothea Müller-Stassek und Anne-Claire Orleans Sponsoren für eine sehr gut bestückte Tombola gewinnen können. 450 Lose wurden verkauft.
Bei der offiziellen Eröffnung heute ab 12.15 Uhr werden die Gewinner gezogen.
