Tönisvorst Auf dem Markt darf geparkt werden

Tönisvorst · Die Verkehrssituation rund um den Vorster Marktplatz beschäftigte erneut die Mitglieder des Bauausschusses. Das Parkverbot, das seit einem Jahr am Wochenende gilt, soll wieder aufgehoben werden.

 Parken auch am Wochenende soll wieder auf dem Markt in Vorst möglich werden.

Parken auch am Wochenende soll wieder auf dem Markt in Vorst möglich werden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Gleich zweimal stand die Vorster Innenstadt auf der Tagesordnung bei der Sitzung des Bauausschusses. Zunächst hatte die CDU-Fraktion beantragt, das Parkverbot auf dem Markt wieder aufzuheben. Der Ausschuss hatte das vor einem Jahr für die Wochenenden vor der Bäckerei beschlossen. "Das Parkverbot wird von der Bevölkerung nicht akzeptiert, die Leute wollen das nicht", begründet Christian Rütten den Antrag seiner Fraktion. Später ging es noch um die Gesamtverkehrssituation in dem Bereich.

Der Ortskern sei durch die Regelung nicht — wie gehofft — attraktiver geworden. Und die Besucher der Gottesdienste, besonders die älteren, hätten Probleme, zur Kirche zu kommen, weil sie das Auto nirgendwo abstellen könnten. "Und durch den Wegfall der Stellplätze an der Kniebeler Straße ist die Situation noch verschärft worden", heißt es in der Begründung zum CDU-Antrag. "Wir möchten wieder zur alten Regelung zurückkehren", sagt Rütten. Das heißt: Die Parkplätze sollen wieder freigegeben werden.

"Wenn die Vorster Bevölkerung das so will, dann sollten wir den Versuch einstellen und das Parkverbot aufheben", stimmt Barbara Juch von der GUT dem Antrag zu. Die SPD hingegen ist der Meinung, die Möglichkeiten seien noch nicht ausgeschöpft. "Es gibt auch Bürger, die einen komplett autofreien Markt gut fänden. Außerdem sind genug Parkplätze in der Nähe vorhanden", sagt Johannes Funck.

Jürgen Cox von den Grünen will weiter nach vorne, statt zurück: "Wir beantragen ein Durchfahrverbot durch den Vorster Ortskern von samstags 14 Uhr bis montags 8 Uhr." Der Ortskern rund um den Markt soll nach Vorstellung der Grünen ein Treffpunkt für Radfahrer werden, Seulenstraße, Kuhstraße und Clevenstraße eine reine Fußgängerzone.

Dem will die CDU nicht folgen. "Für die Geschäfte und die Gastronomie wäre das fatal", sagt Rütten. Cox widerspricht: Hinter der Kirche könnten Kurzzeitplätze eingerichtet werden, von dort aus seien alle Einrichtungen gut zu Fuß zu erreichen. "Im Vorster Ortskern gibt es auch Anwohner", gibt Reinhard Marly (CDU) zu bedenken, für die müssten Ausnahme-Regelungen geschaffen werden. "Wer kontrolliert das?", fragt der Politiker. Auch die Verwaltung rät von einer reinen Fußgängerzone ab. Die gute Erreichbarkeit sei wichtig für den Einzelhandel und der vergleichsweise geringe Verkehr beeinträchtige die Fußgänger kaum, heißt es in der Vorlage.

"Vorst ist anders", stellte Johannes Funck lakonisch fest. Man werde wohl keinen Konsens finden. "Ich habe das Gefühl, in Vorst wird jedes Mal eine andere Sau durchs Dorf getrieben", sagte Christian Rütten. Letztlich beschloss das Gremium mehrheitlich, das Parkverbot auf dem Marktplatz wieder aufzuheben. Der Antrag der Grünen auf ein Wochenend-Durchfahrverbot wurde abgelehnt. Vom Tisch ist das Thema aber noch nicht. Der bereits installierte Arbeitskreis "Vorster Innenstadt" soll nun noch mal tagen und Ideen sammeln, die dazu beitragen könnten, den Bereich rund um den Marktplatz attraktiver zu gestalten.

(WS03)
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