Stadt Willich Schiefbahn: Häuser am Dreieck möglich

Stadt Willich · Aus Kostengründen hat die Stadt bislang Wohnbebauung am Dreieck zwischen L 382, Willicher Straße und Rubensweg und einen Kreisverkehr an L 283/Willicher Straße in Schiefbahn abgelehnt. Davon scheint sie nun abzurücken.

 Ein Blick auf die Kreuzung L 382/Willicher Straße in Schiefbahn. Hier möchte die Stadt jetzt doch in absehbarer Zeit einen kleinen Kreisverkehr einrichten. Direkt dahinter ist die große Dreieck-Fläche, auf der vorne eine Tankstelle und dahinter eine Wohnbebauung angedacht sind. Rechts davon verläuft die Willicher Straße, die ausgebaut werden soll.

Ein Blick auf die Kreuzung L 382/Willicher Straße in Schiefbahn. Hier möchte die Stadt jetzt doch in absehbarer Zeit einen kleinen Kreisverkehr einrichten. Direkt dahinter ist die große Dreieck-Fläche, auf der vorne eine Tankstelle und dahinter eine Wohnbebauung angedacht sind. Rechts davon verläuft die Willicher Straße, die ausgebaut werden soll.

Foto: Achim Hüskes

Eine überraschende Wendung nahm am Dienstagabend eine erste Bürgeranhörung der Stadt zur Überplanung eines etwa 3250 Quadratmeter großen Areals an der Augustinerinnenstraße in Willich. Ursprünglich für einen Kindergarten vorgesehen soll nun auf dem Grund Wohnbebauung entstehen. Auch Ralf Lück (72), Anwohner der Willicher Straße war zur Anhörung in die Willi-Graf-Realschule gekommen und sagte den Vertretern der Stadt: "Für uns an der Willicher Straße wird der Verkehr immer mehr zu einer Belastung. Nicht auszudenken, wenn irgendwann auch noch das Dreieck bebaut wird." Martina Stall, Willichs Technische Beigeordnete, schloss nicht aus, dass genau dies in den nächsten zwei Jahren passieren könnte.

Auf Nachfrage der RP konkretisierte die Beigeordnete, dass man die möglichen Baumaßnahmen jetzt noch einmal durchgerechnet habe. Man sei zum Ergebnis gekommen, in Kürze doch mit der Schaffung des Planungsrechts zu beginnen. Auf die Frage, wie viele Wohneinheiten dort entstehen könnten, wurde Stall nicht konkret. Sie wolle erst die Politik informieren. Beobachter gehen davon aus, dass auf der 40 000 Quadratmeter großen Fläche genügend Platz für etwa hundert Wohneinheiten und für eine große Tankstelle vor der Auffahrt auf die Landstraße wäre.

"Der Punkt steht in der Sitzung des Planungsausschusses am 3. Juli auf der Tagesordnung", sagte Stall. Dann könnte ein erster Aufstellungsbeschluss gefasst und mit der konkreten Entwurfsplanung begonnen werden. Das zu überplanende Areal sei im städtischen Besitz. Jochen Kock (SPD), der Vorsitzende des Planungsausschusses, der ebenfalls bei der Bürgeranhörung war, kommentierte: "Wenn das realisiert wird, wachsen Willich und Schiefbahn wieder ein Stück näher zusammen..."

"Die Willicher Straße wird dann parallel ausgebaut, und auch der Kreisverkehr wird dann kommen", sagte Martina Stall weiter. Der Kreisverkehr war für einige Anwohner ein schwacher Trost: "Was nützt dieser, wenn der Verkehr dann über die Willicher Straße geführt wird?" Mit Spannung warten sie auf das Verkehrskonzept.

Zum Thema Bebauung an der Augustinerinnenstraße auf einem ursprünglich für einen Kindergarten reservierten Grundstück erläuterte die Verwaltung, dass diese Fläche jetzt wahrscheinlich mit sieben Doppel- und Einzelhäusern bebaut wird. Die Grundstücke haben eine Größenordnung zwischen 260 bis 480 Quadratmetern.

Planungsingenieurin Petra Müller erläuterte vor mehr als 20 Anwohnern zwei Varianten. Sie unterschieden sich durch die Verkehrsflächen und die Lage der Häuser. Eine Erschließung erfolgt über eine kleine Stichstraße, eventuell mit einem Wendehammer. Die bis zu zweigeschossige Bebauung werde den Größen der Nachbarhäuser angepasst. Und jede Wohneinheit erhalte zwei Garagen und zwei Stellplätze, sagte die Planerin.

Anwohner kritisierten, dass dort jetzt schon verbotswidrig Wohnmobile abgestellt würden. Andere befürchteten, dass das Grundwasser aufgrund der nahe gelegenen ehemaligen Ziegelei und Mülldeponie immer noch belastet sei. Dies räumte Martina Stall aus: "Laut Auskunft des Kreises geht davon keine Gefahr mehr aus", sagte sie.

Anwohner Lars Friedrich kam noch auf einen kleinen Kinder-Spielplatz an der Augustinerinnenstraße zu sprechen. Dieser Spielplatz soll, so jüngst der Fachausschuss, entwidmet und zukünftig anders genutzt werden. "Und was passiert, wenn jetzt wieder neue kinderreiche Familien dazu kommen?", war ein weiterer Einwand.

FRAGE DES TAGES

(wsc)
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