Die Stadt Willich nutzt diese Bau-Maßnahme, um zeitgleich einen Schritt aus dem "integrierten Handlungskonzept" für Alt-Willich umzusetzen: Es wird eine neue Abbiegespur für Rechtsabbieger von der L 382 (Korschenbroicher Straße) aus Richtung Schiefbahn in die östliche Bahnstraße geben. Als Folge wird die Einbahnstraßen-Regelung auf der Bahnstraße von der Burgstraße bis zum Kreisverkehr "umgedreht". Autofahrer können künftig nur in Richtung Innenstadt fahren.

Stadtplaner Thomas Scholemann und Verkehrsplaner Armin Printzen erklären den Hintergrund: Das "integrierte Handlungskonzept" wurde von Fachleuten der Verwaltung und Mitarbeitern eines Planungsbüros erarbeitet. Es wurde in den politischen Gremien bereits vor Jahren beraten und verabschiedet - unter Beteiligung der Bürger. "Ziel ist es, den Ortskern Willich attraktiver und funktionsfähiger zu machen", so Scholemann. Dazu gehört ein neues Verkehrskonzept: Es sieht vor, dass die Autofahrer eine Ring-Umfahrung des Ortskerns haben und auf den Ortskern hingewiesen werden - eben dadurch, dass die Bahnstraße in diesem Bereich künftig auf Markt / Kirche St. Katharina zuführt. Außerdem werde ja auf dem Gelände des früheren Katharinen-Hospitals ein neues Angebot entstehen, das so auch besser erschlossen werden könne als "in Hinterhof-Lage", meint der Stadtplaner.

Es macht aus Sicht der Willicher Verwaltung Sinn, den Bau der neuen Abbiegespur und die folgende Umkehrung der Fahrtrichtung mit der Sanierung des Kreisverkehres zu verbinden - denn die Baumaßnahme des Landesbetriebs wird ohnehin eine große Strapaze für die Nerven der Autofahrer. Der Landesbetrieb saniert die Fahrbahn samt Unterbau von Grund auf und macht sie für die nächsten 20 Jahre befahrbar, so Scholemann. Projektleiter Dietmar Giesen versicherte auf Anfrage, dass die Arbeiten mit Sommerferienbeginn starten und bis zum Schulbeginn beendet sein werden - vorbehaltlich der Leistungsfähigkeit der vom Landesbetrieb beauftragten Firmen. Weil eine Vollsperrung des Kreisverkehrs unmöglich ist, erfolgen die Arbeiten in zwei Schritten. Nacheinander werden die westliche und die östliche Hälfte des Kreisverkehres inklusive der jeweiligen Zufahrt aus der Parkstraße gesperrt und der Nord-Süd-Verkehr jeweils einspurig über Ampeln geregelt.

Zur Vorbereitung der Arbeiten hat die Stadt eine weitere Aufgabe: Sie muss in den nächsten Wochen eine Behelfszu- und -abfahrt zum Feuerwehrgerätehaus schaffen. "In Kürze wird gebaut. Es wird ein Provisorium. Die Asphalt-Bahn wird nach Freigabe des Kreisverkehrs zurückgebaut", so Scholemann. Es handele sich ausdrücklich nicht um die Feuerwehrzufahrt, die im Rahmen des Bebauungsplans Reinershof diskutiert wird.

Auch diese Information ist wichtig für die Bürger: Die Busverbindungen durch den Kreisverkehr werden umgeleitet - in Abstimmung mit den Verkehrsbetrieben über die Mühlenstraße. "Die Details kommen noch. Wir rechnen mit Parkverboten. Aber der Schützenplatz bietet nahe gelegene Parkmöglichkeiten", so Scholemann.