Stadt Willich Darwins Lehre auf der Spur

Stadt Willich · Das Neanderthal-Museum in Mettmann will mit der "EVOLUTIonTOUR" die Wissenschaft Charles Darwins spielerisch vor allem Kindern begreifbar machen. Die Ausstellung ist Ende März in Willich zu sehen.

In der letzten Märzwoche wird auf dem Willicher Marktplatz die Wanderausstellung "EVOLUTIonTOUR" über die Evolutionslehre von Charles Darwin gezeigt. Darüber informierte die Technische Beigeordnete Martina Stall jetzt die Mitglieder im Schulausschuss. Die Ausstellung wurde ursprünglich im Neanderthal-Museum in Mettmann präsentiert, danach wurde sie in zwei Übersee-Container installiert und tourt seitdem durch ganz Nordrhein-Westfalen.

Zentrale Theorie der Biologie

Vor allem Schüler, aber auch alle anderen Besucher, sollen sich über Darwins Evolutionslehre informieren, die er vor rund 150 Jahren – am 24. November 1859 – veröffentlichte in seinem Werk "Über die Entstehung der Arten". Darwins Lehre gilt heute als zentrale Theorie der Biologie, die die Zusammenhänge allen Lebens auf der Erde erschließt.

In den Containern erhalten die Besucher durch interaktive Installationen Einblick in die zentralen Mechanismen der Evolution. Vielfalt, Sexualität, Zufall, Mutation werden spielerisch erklärt. Was ist biologisch gesehen Fitness, was ist Erfolg und welche Arten sind überhaupt erfolgreich? Welche Rolle spielt die Partnerwahl bei der Vererbung? Unter anderem können Besucher auch den Urknall hören, die Zeit rückwärts drehen, sexuelle Gewohnheiten verschiedener Tiere bestaunen, Bakterien bei der Evolution beobachten oder den Vorteil von Fehlern entdecken. Die "EVOLUTIonTOUR" will die Mechanismen der Evolution im wahrsten Sinne begreifbar machen – als Lernort für alle Altersgruppen.

Das Thema wird auch deswegen aktuell, weil eine Studie des Europarats vom Juni 2007 ("The Dangers of Creationism in Education") auf die Gefahren durch kreationistische Bestrebungen für das Bildungssystem Europas hinweist und einen Aktionsplan gegen diese Einflussnahme fordert. Der Bericht sieht konkrete Anzeichen für die Entstehung einer antiwissenschaftlichen Haltung in der Bevölkerung und warnt vor der Verbreitung kreationistischer Lehren (Anhänger einer Schöpfungslehre, wie sie etwa in der Bibel steht) in den Schulen Europas.

Lions Club unterstützte

Martina Stall teilte dem Ausschuss ferner mit, dass die Ausstellung durch die finanzielle Unterstützung des Lions Club Willich möglich wurde. "Bürgermeister Josef Heyes hat unser Mitglied Adolf Franke auf das Thema angesprochen", erzählt dazu der amtierende Präsident des Lions Clubs und Willicher Rechtsanwalt Peter Hasler. Der Club habe sich zur Unterstützung entschlossen, "weil das in unser Konzept passt, Willicher Kinder zu fördern und jetzt eben auch das Thema Bildung zu unterstützen", so Hasler.

(RP)
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