Stadt Willich Heimspiel für das Neersener Kinderprinzenpaar

Stadt Willich · Vorne hatte in dicker Fellmütze der diensthabende Polizei-Chef Norbert Bach alles im Griff, hinten rollte der Besenwagen die Spuren zusammen. Dazwischen die kunterbunte Schar der Kostümierten und der Prinzenwagen. Die kleinen Tollitäten Kai Luca I. (10) und Miriam I. (11) brachten ihr "Heimspiel" auch bei der anschließenden Party im Wahlefeld-Saal souverän über die Bühne.

Klein und Groß hatten den närrischen Bazillus schon in die Wiege gelegt bekommen. So war die Großfamilie der Grapentins im Laufe der Zeit auf 16 Personen angewachsen. Diesmal steckte die fruchtbare Sippe und Clique in den Kostümen der Asterix-Familie, angefangen von Großvater Werner (64) als "Miraculix" bis hin zur jüngsten Enkelin Pauline (8), die als "Idefix" unterwegs war. Mit im Pulk auch Margret Zellner, die kürzlich wie Asterix auch 50 Jahre alt geworden war.

Bei Minus-Temperaturen waren am Wegesrand Thermostiefel und Ski-Unterwäsche ebenso gefragt wie so mancher Tee oder Glühwein. Der erst acht Monate alte Ryan Jayden wusste auf dem Arm seiner Mutter nicht so recht, was er davon halten sollte, als die Schiefbahner Karnevalsgesellschaft "Torfmöps" in ihrem Drachen-Wagen auf ihn zukam. Die Drachen bewachten den Schatz der Steuergelder — beziehungsweise das, was davon übrig geblieben ist. "Der Drache kann sehr böse werden, sollten die Zuschüsse für die Brauchtumsvereine gekürzt werden", orakelte schon einmal Ex-Prinz Rainer Füsgen.

Sie durften inmitten der Hippies, Clowns und Pappnasen nicht fehlen: die Straßengemeinschaft "Am Tanneböschke" und ihre 40-köpfige Gartenzwerg-Kolonie. Die agile Gemeinschaft gab nahrhafte Vitamine, wie Möhren oder Apfelsinen, aus, kündigte bereits durch die Vorsitzende Karin Muschik und durch den Ehren-Präses Hubert Gerhards eine rauschende 40-Jahr-Feier am 5. Juni an. Wie der Strafgefangenen-Express des Schützenvereins "Klein Jerusalem" ein schönes Schützenfest an der Kapelle versprach. Mitsamt Schützenkönig Franz Reiner Stocks: Er wurde bei der "Knastparade" von den Polizistinnen für seinen "vorsätzlichen Vogelmord" an den Pranger gestellt.

Während sich viele Familien am Straßenrand ebenfalls kostümiert hatten, bewies im Zug vor allem Claudia Sammans ihre Qualitäten. Sie steuerte den Traktor mit einer mobilen Groß-Disco am Hänger. Darin amüsierten sich unter anderem Landschaftsplaner Uwe Köffer, Dachdecker Udo Sammans und Techniker Michael Mainka. Die Neersener Kaufleute sind seit einigen Jahren dabei, treffen sich jeden Mittwoch zum "Strammtisch" — Verzeihung "Stammtisch"…

Die Zug-Leitung wie die anderen Organisatoren hatte alles im Griff. Wie auch ein Neersener Freundeskreis. In den Blumenmädchen steckten unter anderem die Kinder-Prinzenpaare der vergangenen zwei Jahre. Hinterher wurde es für die jecke Narrenschar bei der Karnevalsparty im Wahlefeld-Saal wärmer und gemütlicher.

(RP)
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