Wesel Trostloser Entenmarkt wird aufgehübscht

Wesel · Für knapp eine Million Euro werden in diesem und im nächsten Jahr die maroden Kanäle des Entenmarktes, der Rheintor- und der Rheinstraße saniert und die Fahrbahnen barrierefrei neu gestaltet.

 Der Zustand der Straße Entenmarkt unweit des Willibrordi-Doms ist katastrophal. Im Sommer soll zuerst der Kanal erneuert werden, dann die Fahrbahn.

Der Zustand der Straße Entenmarkt unweit des Willibrordi-Doms ist katastrophal. Im Sommer soll zuerst der Kanal erneuert werden, dann die Fahrbahn.

Foto: Malz

Kaum eine Straße in der Weseler Innenstadt ist in einem derart miserablen Zustand wie der Entenmarkt im Schatten des Marien-Hospitals. Die mit Schlaglöchern übersäte Fahrbahn erinnert an eine lieblos zusammengeflickte und von Rissen durchzogene Patchworkdecke. Grün gibt's dort nur in Form von Unkraut, das vereinzelt neben Hauseingängen ein trauriges Dasein fristet. Doch Besserung ist in Sicht.

Irgendwann im Sommer, davon jedenfalls geht Michael Klessa vom Fachbereich Stadtentwicklung aus, wird die Straße erneuert. Bereits im März sollen in der angrenzenden Sackgasse Rheintorstraße Umbaumaßnahmen beginnen. "2014 werden zunächst die stark sanierungsbedürftigen, rund 100 Jahre alten Kanäle in den beiden Straßen erneuert. Danach wollen wir die Fahrbahnen neu pflastern, barrierefrei gestalten, mehrere Bäume pflanzen, einige Sitzbänke aufstellen und alles mit moderner LED-Technik beleuchten", sagt Klessa. Außerdem sollen alle Parkplätze erhalten bleiben. Das ist ganz besonders wichtig, da es bekanntlich im Umfeld des Hospitals an Stellplätzen mangelt. Die sich an den Entenmarkt anschließende Rheinstraße, die ebenfalls massive Schäden aufweist, wird erst 2015 in Angriff genommen.

Die Umgestaltung der drei Straßen im Altstadtviertel kostet rund 970 000 Euro. Ein Förderbescheid der Bezirksregierung in Höhe von 133 000 Euro liegt seit Mitte Dezember im Rathaus vor (RP berichtete). Um die Maßnahme zu refinanzieren, werden die Anlieger knapp 400 000 Euro beisteuern müssen. Einen Eigenanteil in Höhe von 443 000 Euro muss die finanzklamme Stadt Wesel beisteuern.

Auf die Frage, ob in den nächsten Jahren weitere Straßen in der Innenstadt saniert werden, erklärt Michael Klessa, dass im Rahmen des landesweiten Förderprogramms "Stadtumbau West" die Kreuzstraße zwischen der Schillstraße und dem Kaufhof erneuert werden soll. "Wir haben diesen Bereich bereits bei der Förderungsstelle angemeldet. Allerdings wird dort vor 2015 nichts passieren." Bevor die Stadt in konkrete Planungen einsteigt, möchte sie aber erst mal abwarten, was aus dem ehemaligen Kreiswehrersatzamt an der Kreuzstraße wird, dass bekanntlich in den nächsten Monaten leergezogen sein soll. "Beide Projekte müssen gemeinsam betrachtet werden", sagt Klessa, der den Bau eines Supermarktes an der Stelle kategorisch ausschließt. Denn das Weseler Einzelhandelskonzept, das die Innenstadt vor Konkurrenz schützen soll, steht einer solchen Ansiedlung entgegen. "Ich denke, dass dort an der Kreuzstraße attraktiver und barrierefreier Wohnraum passen könnte. Wohnen in der Innenstadt liegt ja im Trend", sagt Klessa.

(RP)
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