Schermbeck CDU: Christian Hötting verlässt die Heimat

Schermbeck · Der Politiker war bereits für die Kommunalwahl nominiert. Nun tritt Christian Hötting zurück. Er geht nach Baden-Württemberg – der Liebe wegen.

 Privat gesehen sei der Umzug nach Mannheim "ein Lottogewinn", findet der scheidende CDU-Parteichef Christian Hötting.

Privat gesehen sei der Umzug nach Mannheim "ein Lottogewinn", findet der scheidende CDU-Parteichef Christian Hötting.

Foto: privat

Der Politiker war bereits für die Kommunalwahl nominiert. Nun tritt Christian Hötting zurück. Er geht nach Baden-Württemberg — der Liebe wegen.

Nach dem Hin und Her bei der Aufstellung des Bürgermeisterkandidaten, die schließlich mit Mike Rexforth ein Ende fand, war bei der Schermbecker CDU gerade Ruhe eingekehrt. Nun steht eine weitere Personalie im Mittelpunkt. Parteichef, Rats- und Kreistagsmitglied Christian Hötting wird von all seinen Ämtern und den bereits erfolgten Nominierungen für die Kommunalwahl zurücktreten und Schermbeck verlassen. Grund: Er wird zu seiner künftigen Frau und ihrem Sohn nach Mannheim ziehen. Im Juni wird geheiratet. Trotzdem: Der Umzug kommt überraschend. Auch für Hötting.

"Ich habe vor vier Jahren einen Versetzungsantrag gestellt. Man hat mir gesagt, so etwas dauert lange, bis zu zehn Jahre", sagt der Justizfachwirt am Oberlandesgericht in Düsseldorf. Deshalb hatte er sich für die Kommunalwahl in Schermbeck und im Kreis erneut um politische Ämter beworben.

Am 2. Januar kam dann überraschend ein Anruf vom Oberlandesgericht Karlsruhe, das ihn zum Gespräch einlud. Da befand er sich, wie es der Zufall will, gerade bei der Freundin in Mannheim im Weihnachtsurlaub. "Ich bin noch am selben Tag hin", so Hötting. Das Resultat: Man hat ihm eine Stelle am Landgericht Mannheim ab 1. April angeboten. Nun müssten nur noch die Personalstellen zustimmen, so Hötting. In Düsseldorf habe er bereits ein "positives Signal" erhalten.

Nun müsse er in Schermbeck die Weichen stellen und die Politik zurücklassen. "Ich war darauf eingestellt zu kandidieren", erklärt Hötting, der sich nach eigenen Angaben nach dem unerwarteten Stellenangebot in einem "Wechselbad der Gefühle" befindet. "Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen. Ich habe es mir lange überlegt, schließlich bin ich hier verwurzelt und mache das alles mit viel Herzblut", so Hötting. Privat gesehen, aber sei der Anruf am 2. Januar "ein Lottogewinn", stellt er klar. Momentan pendelt er täglich drei Stunden von Schermbeck nach Düsseldorf, an den Wochenenden seit sechs Jahren nach Mannheim. Das hat ab April ein Ende, dann zieht er mit seiner Lebensgefährtin und deren Sohn zusammen, der Weg zur Arbeit beträgt dann nur noch wenige Minuten.

Höttings privater Gewinn ist ein Verlust für die Schermbecker CDU. Hier hatte er seit zehn Jahren den Parteivorsitz inne, seit 15 Jahren ist er im Rat aktiv. Morgen wird es ein Gespräch über die Nachfolge seiner Ämter geben, denn die Zeit drängt. Bereits am Samstag wird die Nachwahl für Kreistagswahlbezirk erfolgen. Auf dem anschließenden Kreisparteitag wird Hötting nicht mehr als stellvertretender Kreisvorsitzender der Partei kandidieren.

Wer sein Amt als Parteichef der Schermbecker CDU übernimmt und als Kandidat im Wahlbezirk 5 (Ortskern) nachrückt, soll ebenfalls morgen besprochen werden. "Es wird Leute geben, die das übernehmen", ist Hötting zuversichtlich. Erste Gespräche seien bereits geführt worden. "Es ist mir wichtig, dass ich geordnete Verhältnisse hinterlasse", so der 37-Jährige. Bis zum 1. April werde er vor Ort die Dinge weiter mitgestalten.

(RP)
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