Schermbeck Tanzclub bangt um "Zuhause"

Schermbeck · Eva-Maria Zimprich, Vorsitzende des Tanzclubs Grün-Weiß, sieht das eine Million teure Tanzsportzentrum am Kapellenweg in Gefahr. Im Etat klafft eine Finanzierungslücke von 230 000 Euro, Zuschüsse stehen zur Diskussion.

Eva-Maria Zimprich vom Tanzclub Grün-Weiß schlägt Alarm. Die Vereinschefin sieht das eine Million teure Tanzsportzentrum am Kapellenweg in Gefahr: "Es gibt Schwierigkeiten auf mehreren Seiten." Zimprich berichtet von Rückschlägen, die den Verein mit 350 Mitgliedern (300 Kinder und Jugendliche) ereilt haben.

Nach dem symbolischen Spatenstich im Januar aus Anlass des 20. Geburtstags des TC Grün-Weiß, sprang im Mai zunächst der Bauträger ab. "Wir mussten neue, einzelne Ausschreibungen machen", erzählt die Vorsitzende. Die Folge: Das Projekt wurde teurer. Im Etat klafft derzeit eine Finanzierungslücke von 230 000 Euro.

"Ende Juni hat der Kreistag zudem einen von uns beantragten Zuschuss in Höhe von 45 000 Euro ersatzlos gestrichen", sagt Zimprich. Diese Summe soll in einen Teil des Baus fließen. Dort ist künftig eine offene Kinder- und Jugendarbeit geplant. "Der Zuschuss wurde gekappt, weil wir angeblich schon mit dem Bau begonnen hätten", erklärt die Vorsitzende. Dies sei jedoch nicht der Fall.

Verein sucht nun Förderer

Zimprich hat sich nun an Landrat Dr. Ansgar Müller und an den SPD-Landtagsabgeordneten Wolfgang Roth (Sprecher für den Arbeitskreis Sport) gewandt. "Es besteht die Gefahr, dass auch die Hausbank, die Verbands-Sparkasse Wesel, und die Sportförderbank NRW abspringen", so die Vorsitzende. Die Gründe: das Minus im Etat und der ausbleibende Zuschuss.

Im Kreishaus wird nun auf Drängen von Zimprich und Roth im November (siehe Info) erneut diskutiert. Zudem wird geprüft, ob es Fördermöglichkeiten auf Landesebene gibt. "Es wäre schade, wenn wir auf die Jugendarbeit verzichten müssten", sagt die Grün-Weiß-Chefin. "Denn wir wollen dieses Angebot. Viele Vereinsmitglieder sind bereit, sich einzubringen." Die Finanzierungslücke von 230 000 Euro will der Verein mit Hilfe von Unterstützern und Förderern stopfen.

Auf Gemeindeebene kommt zudem Gegenwind von der Fraktion "Bürger für Bürger". Klaus Roth und Thomas Pieniak wollen den 2008 beschlossenen Zuschuss in Höhe von 25 000 Euro streichen. "Er gilt ab Fertigstellung des Sportzentrums", sagt Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter. "Es ist eine politische Entscheidung im Zuge der Haushaltsberatung." Zimprich hat sich bereits bei den Fraktionen umgehört: "Unterstützung ist da."

Die "Seitenhiebe" haben die TC-Vorsitzende ins Grübeln gebracht. Zimprich vermutet, dass es Neider im Umfeld des ehrgeizigen Projekts und Interesse am Grundstück im Gewerbegebiet gibt. "Für den Tanzclub ist es ein Zuhause, für Schermbeck ein Aushängeschild, da hier Meisterschaften stattfinden sollen. Dafür werden wir weiter kämpfen."

(RP)
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