Wesel Nottenkämper will Millionen investieren

Wesel · Wenn im Jahr 2020 der sogenannte Mühlenberg rekultiviert ist, ist in Hünxe und Schermbeck noch lang nicht Schluss mit der Tonabgrabung. Zumindest wenn es nach Bernhard und Hans Günter Nottenkämper geht.

 Eine erste Entwurfsskizze des Hafens am Wesel-Datteln-Kanal

Eine erste Entwurfsskizze des Hafens am Wesel-Datteln-Kanal

Foto: privat

Die beiden Geschäftsführer der Hermann Nottenkämper oHG aus Oberhausen haben vor Ort viel vor. Ihr neuestes Projekt heißt "Eichenallee" und beinhaltet nicht nur eine Deponie, sondern auch einen Hafen mit vier Anlegestellen. Allein dieser kostet 8,5 Millionen Euro. Das Investitionsvolumen der Deponie will Hans Günter Nottenkämper gar nicht beziffern. "Derzeit befindet sich das Projekt im Planfeststellungsverfahren. Wenn alles gutgeht, können wir Ende nächsten Jahres beginnen", so Nottenkämper.

5,5 Millionen Tonnen Ton

"Eichenallee" ist wie auch schon der "Mühlenberg" im Gartroper Busch ein generationsübergreifendes Projekt. Dort gräbt und verfüllt das Unternehmen seit den 80er Jahren. Etwa 5,5 Millionen Tonnen Ton wurden in den vergangenen Jahrzehnten gewonnen. Zehn bis zwölf Mitarbeiter arbeiten vor Ort, etwa 250 Lastwagen bringen täglich das Verfüllgut — dabei handelt es sich um Böden und Bauschutt, Schlacken und Aschen.

Da die Vorräte jedoch in den nächsten zwei bis drei Jahren erschöpft sind, steht eine Erweiterung bevor. Und diese befindet sich diesmal nicht auf Schermbecker, sondern auf Hünxer Gemeindegebiet. Anders als der "Mühlenberg" wird die "Eichenallee" auch künftig nicht als Landschaftsbauwerk behandelt, sondern Abfalldeponie. "Es handelt sich dabei um eine Deponie der Klasse 1. Das heißt, die Abfälle sind nicht gefährlich", sagt auch Mühlenberg-Geschäftsführer Thomas Eckerth. Im Gegenteil, es handelt sich um mineralische Abfälle — das sind Aschen und Schlacken sowie Böden und Bauschutt.

35 Hektar große Eichenallee

Das neue Gebiet, die sogenannte Antragsfläche, befindet sich nordwestlich des "Mühlenberges" und ist etwa 35 Hektar groß. Das Verfüllvolumen beträgt dabei neun Millionen, das Abbauvolumen 3,6 Millionen Kubikmeter. Zeitgleich soll am Kanal ein Hafen mit jeweils zwei Liege- und Ladeplätze errichtet werden. "Wir wollen weg vom Dieselverkehr", sagt Nottenkämper. Und zwar nicht nur beim Verfüllen, sondern auch beim Abbauen. So soll der Ton künftig mit Elektrobaggern abgetragen werden.

Das alles ist ganz viel Licht. Es gibt aber auch Schatten.

(jul)
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