Hamminkeln CDU-Schulexperten im Abseits

Hamminkeln · Hartes Ringen um Schulentwicklung: Interfraktionelle Runde verständigt sich auf Kompromissformel und auf eine Abitur-Lösung. Das geht der CDU-Fraktion zu weit.

Das sagen die Ratsmitglieder
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Sie kassiert die Einigung. Dieter Genterzewsky und Werner Opalka wollen das nicht akzeptieren.

Die CDU-Fraktion bleibt hart: "Wir wollen nicht mit einer Vorfestlegung auf eine bestimmte Schulform ins förmliche Verfahren zur Schulentwicklung einsteigen und zunächst den Elternwillen auf einer möglichst breiten Basis erfassen", so fasste gestern CDU-Fraktionschef Wolfgang Hüsken die Position der Fraktion zusammen. Was er nicht sagt: Die Schulexperten der Fraktionen, Diweter Genetrzewsky und Werner Opalka tragen harten, unversöhnlich scheinenden Kurs nicht mehr mit. Die Chancen auf einen Friedensschluss vor der Ratssitzung Mittwoch, 4. Juli, sind nur gering.

Noch scheint die Tür nicht dicht

Die Position der CDU-Fraktion insgesamt steht weiter gegen den Kurs von Verwaltung, SPD, FDP, Grünen und USD, die nach den Ferien mit der Option Gesamtschule in die Elterninformation und -befragung gehen wollen, um im Sommer 2013 mit der neuen Schule zu starten. Diese Position hatten sie im Schulausschuss mit 8:7 Stimmen durchgesetzt.

Der Annäherungsversuch in interfraktioneller Runde, den Schulausschussvorsitzender Werner Opalka (CDU) unmittelbar nach der Abstimmung angeregt und in Aussicht gestellt hat, scheint erfolglos zu enden. Montagmittag hatten sich die Kontrahenten aufeinander zubewegt. Die Gesamtschulbefürworter gestanden zu, nach den Ferien ihren Favoriten neben dem Modell Sekundarschule mit Gymnasium den Eltern an allen Grundschulstandorten umfassend vorzustellen, ehe man in die Befragung einsteige. Damit herrschte zumindest in dem Punkt Einigkeit, dass das Abitur kommen soll. Mit diesem einvernehmlichen Stand ging Dieter Genterzewsky, schulpolitischer Sprecher der CDU, abends in seine Fraktion. Der ging das zu weit. Sie hat die Formel mehrheitlich wieder kassiert. "Damit bin ich raus, das kann ich nicht mehr mittragen", sagte Genterzewsky gestern Mittag.

Auch CDU-Schulexperte Werner Opalka, pensionierter Pädagoge, distanziert sich vernehmlich vom harten Kurs, obwohl er trotz allem die Hoffnung nicht begraben hat, dass es bis zum Rat doch noch zur Einigung kommt. "Wir müssen alle ans Wohl der Schüler denken und gemeinsam die beste Lösung finden." Fraktionschef Hüsken schließt das nicht völlig aus. Er deutet an, dass die Tür noch nicht zu ist. Er sei "verhalten optimistisch, dass noch Bewegung in die Debatte kommt". FDP-Fraktionschefin Silke Westerhoff würde "nicht auflegen, wenn Herr Hüsken anruft".

(RP/rl)
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