Hamminkeln Mehrhooger bekommen ihren Treff

Hamminkeln · Die Begegnungsstätte wird Freitag eingeweiht. Schon in der kommenden Woche beginnen erste Kurse und Angebote.

 Am Freitag, 11. Mai, sollen die Arbeiten im Gebäude so weit fertig sein, dass angemessen gefeiert werden kann.

Am Freitag, 11. Mai, sollen die Arbeiten im Gebäude so weit fertig sein, dass angemessen gefeiert werden kann.

Foto: Nikolei

Es ist wie immer auf Baustellen: Die Handwerker sind im Schlussspurt, damit alles fein gemacht ist für die offizielle Vorstellung. Das ist nicht anders bei der Begegnungsstätte Mehrhoog, lange ein Symbol für Verzögerungen öffentlicher Bauten, nun Zeichen von großer Vorfreude auf einen Treffpunkt für Vereine und Gruppen im Dorf Mehrhoog, wo seit der Schließung der Gaststätte Pollmann kein Versammlungsraum mehr bestand.

Der Standortnachteil eines Dorfes mit mehr als 6000 Einwohnern und regem Vereinsleben ist nun beseitigt. Am Freitag, 11. Mai, sollen die Arbeiten im Gebäude so weit fertig sein, dass angemessen gefeiert werden kann. Der städtische Quartiersmanager Jan-Christian Sweers sagt es, und er muss es wissen. Er ist zuständig für die Koordination der einzelnen Angebote.

Praktisch heißt das: In der kommenden Woche beginnen in der Begegnungsstätte die ersten Angebote und Kurse. Sweers organisiert zusammen mit Michael Möllenbeck, Vorsitzender des Trägervereins, die Belegung der Begegnungsstätte. Es ist ein Job auf Zeit. Denn das kommunale Engagement in der Person des Quartiersmanagers läuft wegen der Förderung Ende 2018 aus; dann übernimmt der Trägerverein die Regie. Dazu wird bei der Eröffnung am Freitag auch der nötige Nutzungsvertrag unterzeichnet.

Das Thema Begegnungsstätte kam zu Hochzeiten des Flüchtlingszustroms auf. Das Land lobte Fördergelder aus, um Integration vor Ort voranzubringen. Mehrhoog mit seiner regen Flüchtlingshilfe und der gelungenen Unterbringung vieler Zuwanderer war der richtige Ort, um tätig zu werden. Das Konzept sah vor, Begegnungen zu ermöglichen - und dazu passt das räumliche Angebot für örtliche Vereine und Gruppierungen. Mit dem Projekt ließ sich also eine doppelte Lücke schließen. Die Flüchtlingshilfe zieht mit ihren Aktivitäten hierhin. Vor allem sind viele Vereine nun einfach froh, eine Heimstätte zu bekommen. Mehrere Versammlungs- und Übungsräume, Küche und Materialraum stehen zur Verfügung. Hell, freundlich, multifunktional. Im Zentrum steht die hohe Halle, Trennwände lassen kleinere Einheiten entstehen. Werden sie zur Seite geschoben, können 115 Sitzplätze etwa für Kulturveranstaltungen eingerichtet werden.

Sweers ist es wichtig, dass die Begegnungsstätte ihren Namen inhaltlich füllt. Es soll ein Ort für alle Mehrhooger werden. Die Fakten passen dazu: Der Männerchor Mehrhoog findet seine Wirkungsstätte, ebenso der Chor Gospel Generations, der Schützenverein wird tagen. Es wird wohl zwei Kochkurse geben, eine Kindertanzgruppe und ab Herbst auch einen Aerobic-Kursus. Der städtische Sozialarbeiter Thomas Tangelder soll eine Sprechstunde einrichten, was auch Jugendarbeit bedeutet. Und die Akademie Klausenhof aus Dingden startet dort ab Mitte Juni einen Sprachkursus.

Noch ist Luft nach oben. Es gibt keine 24-Stunden-Belegung, Anfragen sind also jederzeit möglich. "Jeder, der meint, er kann hier was Anständiges machen, kann sich melden", sagt Möllenbeck, der sich als Ur-Mehrhooger "total glücklich" fühlt. Nun gehe es darum, die Arbeit zu verstetigen. Nach nachbarschaftlichen Protesten - die Furcht vor zu viel Lärm ging um -, folgender Umplanungen und Gründung eines Beirats gab es eine auch politisch abgesegnete Kompromisslinie.

Jährlich zehn Veranstaltungen sind erlaubt, die länger als 22 Uhr dauern. Auch bei privaten Feiern werde man vorsichtig sein, so Möllenbeck. Neu-Mehrhooger und Anwohner Henning Wagner ist als Vertreter der Nachbarschaft auch Mitglied im Beirat des Trägervereins. "Wir werden Fehler machen", ist sich Möllenbeck sicher. Dann werde man darüber reden und Abhilfe schaffen.

Anfragen zur Belegung der Begegnungsstätte beantworten Jan-Christian Sweers unter Tel. 02852 88271 oder Michael Möllenbeck unter 02857 902412.

(RP)
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