Niederrhein Bauunternehmen suchen händeringend Nachwuchs

Niederrhein · Die Bauunternehmen im Kreis Wesel suchen Nachwuchs - und zwar händeringend. Da hat jetzt die Bau-Gewerkschaft mitgeteilt. Rund 180 unbesetzte Ausbildungsplätze seien bei der Arbeitsagentur gemeldet. "Daran wird sich so schnell wohl auch nichts ändern. Die meisten Chefs im Kreis Wesel sollten sich darauf gefasst machen, dass es vorerst extrem schwer wird, Azubis zu finden", sagt Karina Pfau.

Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Duisburg-Niederrhein übt massive Kritik: "Bauarbeitgeber begreifen immer noch nicht, dass es höchste Zeit wird, die Jobs auf dem Bau deutlich attraktiver zu machen. Das fängt bei der Lohntüte an. Und das hört da auf, wo jungen Menschen die Perspektive von einer modernen Job-Zukunft auf der Baustelle gegeben werden muss." Im Moment prallten "der Kampf um die besten Köpfe auf eine 'Betonkopf-Geiz-Mentalität' der Bauarbeitgeber".

Ausdruck dafür sei das jüngste Scheitern der Bau-Tarifverhandlungen, bei der die IG BAU ein Lohn-Plus von 6 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert hat. Die Arbeitgeber hatten zuletzt sechs Prozent gestreckt über zwei Jahre angeboten. Die Schlichtung wird am Freitag fortgesetzt. Schlichter ist der frühere Bundesminister Clement. Schaffe Clement es als Schlichter dabei nicht, die Bauarbeitgeber dazu zu bewegen, ein vernünftiges Angebot auf den Tisch zu legen, drohe der Bau-Streit zu eskalieren. Davon wäre dann auch der Kreis Wesel massiv betroffen, sagt Pfau.

(RP)
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