Sitzung des Forums Senioren Wohnen im Alter wird ein immer wichtigeres Thema

Hamminkeln · Um barrierefreies Wohnen ging es jetzt beim Forum Senioren. Es tut sich viel im Wohnungsbau, aber nicht alles passt für Senioren. Frei finanzierte Objekte liegen weit vor öffentlich geförderten.

 Kleines Hamminkeln, große Baustelle: An der Raiffeisenstraße schießen die beiden Neubauten für Geschäfte, Praxen und Wohnungen in die Höhe.

Kleines Hamminkeln, große Baustelle: An der Raiffeisenstraße schießen die beiden Neubauten für Geschäfte, Praxen und Wohnungen in die Höhe.

Foto: Thomas Hesse

Im nächsten Jahr feiert das Forum Senioren 20. Geburtstag. Von Anfang an sei man mit dem Thema Wohnen im Alter befasst gewesen, sagte Vorsitzender Peter Mellin bei der jüngsten Sitzung des Forums im Rathaus. Damals rückte das Thema langsam im öffentlichen Bewusstsein vor, heute heißt seniorengerechtes Wohnen barrierefrei und ist normiert, was Ausstattung und Anforderung betrifft. Peter Mellin hat vor Jahren schon eine passende Seniorenwohnung gefunden, doch der Bedarf in Hamminkeln ist weiter groß und die Bautätigkeit rege. Manfred Boshuven, Leiter Fachdienst im Rathaus, berichtete davon vor dem Forum. „Es gibt eine stolze Anzahl von Wohnneubauten in Hamminkeln“, sagt er.

Längst nicht alle Bauten sind auf Senioren ausgerichtet, auch die in Bau befindlichen nur zum Teil. Zudem hängt freifinanzierter Wohnungsbau den öffentlich geförderten, sozialen weit ab. Zwischen 70 und 90 Wohneinheiten werden im Jahr in Hamminkeln genehmigt, das ist relativ viel im Verhältnis zur Größe der Stadt. Das hat einerseits damit zu tun, dass sich dörfliche Bürger- und Heimatvereine in Umfragen mit der Bedarfserkundung beschäftigen. Wertherbruch, Brünen, aktuell Ringenberg und Vorreiter Loikum gehören dazu. Dort hat der Arbeitskreis „Wohnen in Loikum“ im Februar eine Online-Umfrage zum Wohnbedarf gemacht. Diese ist ausgewertet und wird am heutigen Donnerstag, 22. November, um 19.30 Uhr im Bürgerhaus vorgestellt. Themen sind auch Auskiesung, Wirtschaftswegekonzept und Zukunftswerkstatt.

Andererseits verwies Boshuven auf Projekte, die Einzelhandel und Wohnen verbinden. In Hamminkeln Ort ist das die Raiffeisenstraße mit 24 Wohnungen, der alte Sportplatz, für den die Stadt einen hohen Anteil Sozialbauten, also für Wohnberechtigungsschein, vorgeschrieben hat, oder an der alten Brauerei (22 Wohnungen) und an der Ringenberger Straße (15). Auch bei der noch nicht öffentlichen Planung von Blumenkamper zu Brüner Straße wird Wohnen ein Thema sein. Motor Nummer drei ist das Geld. Investoren sind bereit, viel auszugeben.

Je nach Vorhaben ist der Anteil der barrierefreien, für alte Menschen geeigneten Wohnungen unterschiedlich. Aber auch der Markt für junge Familien ist in Bewegung, die mögen bevorzugt Häuser. In jüngster Zeit sind 263 Wohneinheiten im Stadtgebiet entstanden, genehmigt oder sind im Entstehen begriffen. Spitzenreiter ist Hamminkeln Ort mit 135, davon 70 alleine am Ex-Sportplatz. Mehrhoog kommt insgesamt auf 70 neue Wohneinheiten, etwa neben der Apotheke oder am Hellmannsweg. Dingden bringt es auf 35 Einheiten, Sachsenstraße oder am Freibad sind noch in der Planung.

16 Einheiten verzeichnet Boshuvens Liste für Brünen, hier sind die Möglichkeiten aber begrenzt. Eine wäre die Verlagerung des K+K-Marktes an die Ortsgrenze, um an alter Stelle Wohnraum zu schaffen. Ringenberg baut sieben Einheiten. „Ein Sonderfall“, wie Boshuven sagt, denn das Dorf sei „umzingelt“ von Schutzgebieten und schwierig in Sachen Hochwasser. Zudem gibt es den Konflikt Schulstandort oder Wohnungsbau. Wertherbruch plant auch ein Neubaugebiet, für Loikum wird es heute auf der Versammlung Neuigkeiten geben.

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