Probleme gerade in Wohngebieten Abgesacktes Pflaster ist eine Gefahr für Radler

Wesel · Nach dem Verlegen von Leitungen werden Straßen und Radwege nicht immer in ihren Ursprungszustand gebracht, beklagt die SPD. Die Folge seien Absenkungen und Schlaglöcher. Es stellt sich die Frage, ob ausreichend kontrolliert wird.

 Ein einziger Flickenteppich: Die Luisenstraße soll 2019 für gut 300.000 Euro saniert werden und eine neue Fahrdecke bekommen. Sie steht auf der Prioritätenliste des städtischen Betriebes ASG ganz oben.

Ein einziger Flickenteppich: Die Luisenstraße soll 2019 für gut 300.000 Euro saniert werden und eine neue Fahrdecke bekommen. Sie steht auf der Prioritätenliste des städtischen Betriebes ASG ganz oben.

Foto: Klaus Nikolei

Immer mehr gepflasterte Straßen in Wohngebieten weisen Schäden auf und müssten dringend repariert werden. Das fordert der SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Spychalski in einem Brief an Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

In dem Schreiben beklagt der Lackhausener, dass sich beispielsweise auf der Konrad-Duden-Straße in seinem Stadtteil im Bereich der Fahrbahnverengung in Höhe des kombinierten Fuß- und Radweges zum Klettenweg mehrere Pflastersteine gelöst hätten und die Fahrbahn starke Unebenheiten aufweise. „Vor allem für Radfahrer ist diese Stelle besonders gefährlich“, warnt Wolfgang Spychalski. Für ihn ist klar, wie es zu den Schäden gekommen ist: „Nach meinen Beobachtungen resultieren diese Schlaglöcher aus Straßenbauarbeiten bei der Verlegung beziehungsweise Neuanlage von Hausanschlüssen.“ Dies scheint aus seiner Sicht auch in anderen gepflasterten Wohnstraßen im gesamten Weseler Stadtgebiet ein Problem zu sein. Spychalski hat sich mit Experten unterhalten und dabei erfahren, dass es zu den Schäden komme, wenn bei der Verfüllung der Baustellen der Boden nicht genügend verdichtet werde.

Die Einschätzung teilt auch Michael Blaess, im Rathaus als Teamleiter unter anderem für den Straßenbau zuständig. Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt er, dass praktisch jede neue Anwohnerstraße in Pflasterbauweise erstellt werde. „Denn asphaltierte Straßen sehen schnell wie ein Flickenteppich aus, wenn sie wegen neuer Hausanschlüsse aufgerissen werden müssen. Das ist bei einer Pflasterbauweise natürlich nicht der Fall.“ Allerdings müsse natürlich der Untergrund wieder ordentlich verdichtet werden, bevor die Pflastersteine wieder eingebaut werden. Das zu kontrollieren sei allerdings Aufgabe des städtischen Betriebes ASG (Abfall, Straßen, Grünflächen).

ASG-Chef Ulrich Streich weiß von dem Fall Konrad-Duden-Straße, der aktuell noch geprüft wird. Generell aber, so Steich, „kann es immer sein, dass das Pflaster absackt, wenn ein Versorgungsträger oder eine Fremdfirma in die Straße reingegangen ist. Wenn wir bei der Abnahme Schäden feststellen, dann monieren wir das.“ Weil es eine Gewährleistungsfrist gebe, seien die Firmen auch noch Jahre später verpflichtet, Schäden zu beseitigen, so Streich.

Um dafür zu sorgen, dass alle Straßen in Wesel verkehrssicher sind, schickt der ASG regelmäßig Kontrolleure los. Vielbefahrene Straßen und die Fußgängerzone werden einmal im Quartal in Augenschein genommen, normale Wohnstraßen alle ein bis zwei Jahre. Diejenigen, welche die größten Schäden aufweisen, stehen in einer Prioritätenliste naturgemäß ganz weit oben. Auf Platz eins ist derzeit die Luisenstraße zu finden. Deren Fahrbahnbelag soll 2019 abgefräst und erneuert werden. Kostenpunkt: rund 300.000 Euro. Streich hofft, dass im nächsten Haushalt wenigstens rund 400.000 für Straßenreparaturen zur Verfügung stehen werden, damit nicht nur die lange und breite Luisenstraße aufgehübscht werden kann, sondern auch noch die eine oder andere kleine Straße, die in der Prioritätenliste an vorderster Stelle steht.

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