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Wermelskirchen VVV übernimmt altersbedingt keine weiteren Aufgaben im Dorf

Wermelskirchen · Die Ehrenamtler des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Dabringhausen wünschen sich mehr Unterstützung von Stadt und Mitbürgern.

Mit aktuell 430 Mitgliedern gehört der im Jahr 1894 gegründete Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Dabringhausen zu den traditionsreichsten und größten Vereinen im Dorf. Nichtsdestotrotz ist für den VVV im Moment "das Ende der Fahnenstange" erreicht, wie der Vorsitzende Siegfried Günther auf der Jahreshauptversammlung im Hotel "Zur Post" betonte. Auf Grundlage des von Geschäftsführer Harald Röntgen verfassten Geschäftsberichts für 2013/2014 sagte Günther: "Für die Zukunft ist der VVV nicht in der Lage und auch nicht bereit, weitere Aufgaben und Arbeiten im Ortsteil Dabringhausen zu übernehmen. Die Stadt sollte also bei allen Maßnahmen, die sie durchführt, daran denken, dass auch eine gewisse Pflege erforderlich ist." Die Pflege vieler Ecken und Flächen lasse trotz der Arbeit des VVV sehr zu wünschen übrig, meinte der Vorsitzende.

Dabei spielte er den Ball auch den Bürgern zu: "Anlieger und Anwohner könnten sich um Bereiche vor ihrer Haustür kümmern - leider ist die Bereitschaft dazu sehr gering."

Mit Blick in die Zukunft gab Günther für die VVV-Arbeit die Devise aus: "Unsere Maxime ist, das Geschaffene zu erhalten. Alles andere würde uns überfordern." Hauptgrund dafür sei die "Überalterung" der aktiven Vereinsmitglieder: "Wir werden nicht jünger." Die Anwesenden pflichteten dieser Einschätzung durch Kopfnicken bei.

Stellt man sich vor, was ohne die Arbeit des VVV fehlen würde, wird klar, wie wichtig dieses ehrenamtliche Engagement für das Leben im Dorf ist: Dazu zählt unter anderem das Herrichten von Wanderwegen (inklusive Pflege und Wartung von 50 Hinweisschildern), der Betrieb der Brunnen in Ortsmitte und am Dorfpark-Eingang, die Betreuung und regelmäßige Wartung von zurzeit 65 Sitzbänken im Ortskern und angrenzenden Ortschaften oder die Bepflanzung von Verkehrsinseln durch sogenannte Insel-Paten. Der VVV kümmert sich aber auch um die Pflege des Aussichtsturms in Ketzbergerhöhe, das Aufstellen und die Pflege von Willkommens-, Hinweis- und Informationsschildern, und er engagiert sich bei publikumswirksamen, jährlichen Aktionen wie der Säuberung des Ortes, beim Indoor-Weihnachtsmarkt oder bei der Seniorenfahrt.

Erst vor Kurzem haben die Ehrenamtler des VVV Dabringhausen eine Sitzbank auf Anregung des Seniorenparks "carpe diem" unterhalb des Gebäudes an der Landstraße 101 aufgebaut. "Dort spazieren die alten Menschen und drehen ihre Runden. Diese Bank bietet ihnen auf halbem Wege eine Gelegenheit zur Rast", erläuterte Siegfried Günther - solch einer Anregung komme der VVV gerne nach, betonte der Vorsitzende.

In seinem Kassenbericht verwies Geschäftsführer Harald Röntgen auf einen "beruhigenden Kassenbestand" des VVV von etwa 1500 Euro. Durch Mitgliedsbeiträge (Mindestbeitrag: fünf Euro im Jahr) und Spenden nimmt der VVV jährlich etwa 5500 Euro ein. Auf der Ausgabenseite sind die Seniorenfahrt (1700 Euro), die Anschaffung von Sitzbank-Bohlen (1000 Euro) und die Materialkosten für die Bepflanzung der Blumenkübel im Dorf (1400 Euro) die dicksten Brocken.

(sng)
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