Schwalmtal "Waidmannsheil" öffnet wieder

Schwalmtal · Im vergangenen Sommer schloss die Traditionsgaststätte an der Dülkener Straße in Waldniel. Am Wochenende wird die Gaststätte nun wieder eröffnet: Der neue Wirt Stephen Münz ist erst 28 Jahre alt.

 Stephen Münz (28), frisch gebackener Gastronom und neuer Vorsitzender des Verkehrsvereins Schwalmtal, zeigt die Bodenfliesen, die gerade verlegt werden. Am Freitag wird die Gaststätte wieder eröffnet.

Stephen Münz (28), frisch gebackener Gastronom und neuer Vorsitzender des Verkehrsvereins Schwalmtal, zeigt die Bodenfliesen, die gerade verlegt werden. Am Freitag wird die Gaststätte wieder eröffnet.

Foto: Goch

Als im vergangenen Sommer das "Waidmannsheil" an der Dülkener Straße schloss, gab es viele enttäuschte Menschen. Einer von ihnen war Stephen Münz (28). Der frisch gebackene Vorsitzende des Verkehrsvereins beschreibt sich selbst als "einen, der anpackt". Das tat er dann auch in Sachen "Waidmannsheil". Gemeinsam mit Freunden machte er sich ans Werk.

Der neue Pächter will den Spagat zwischen moderner In-Location und Traditionsgaststätte schaffen. So bleibt der Name "Waidmannsheil". Seit wann die Traditionsgaststätte diesen Namen führt, ist allerdings unklar. Heimatforscher Karl-Heinz Schroers, findet in den Annalen nur, dass das Haus an der Ecke zum Bleichwall das erste gewesen sein soll, das in Waldniel außerhalb der um 1790 abgetragenen Wälle gebaut wurde — etwa um 1800 herum.

Sicher ist, dass es 1917 dort eine Gaststätte gab. Denn dort war der offizielle Sammelpunkt für die Glocken der Waldnieler Kirchen, die für Geschützbronze eingeschmolzen werden sollten. In einem Erlass des damaligen Bürgermeisters Heitzmann heißt es, dass die Glocken in den Saal Windhausen-Kimpeler gebracht werden sollten. Im letzten Moment aber wurden die Glocken von Waldniel verschont. Münz meint, dass es sich ursprünglich einmal um zwei Häuser handelte. "Das merkt man, wenn man im Obergeschoss steht", erzählt er. Die Räume, die auf eine charmante Art windschief seien, fielen in unterschiedliche Richtungen ab.

Unten im Schankraum ist fast alles fertig. Der Kamin, der früher den Raum teilte, ist herausgerissen, an den Wänden sorgt Laminat für eine gemütliche Atmosphäre. Die Bodenfliesen werden gerade verlegt, am Freitag ist Eröffnung. Ob bis dahin schon der weiße Hirschkopf aus Keramik da sein wird, von dem Münz träumt, bleibt sein Geheimnis. "Den hinteren Saal renovieren wir dann nach Karneval", sagt Münz.

"Wir", das sind neben Münz vor allem Dominik Scholz, Dennis Bedrich, Sascha Wortmann und Christian Laurien. Seit der Renovierung Anfang Dezember waren sie immer an seiner Seite. Jetzt freut sich Münz darauf, endlich das erste offizielle Fass anschlagen zu können. Das "Waidmannsheil" soll ein Treffpunkt am Wochenende werden. "Vielleicht auch für die, die zu späterer Stunde noch weiterziehen wollen und einen gemütlichen Einstieg in den Abend suchen", sagt der junge Gastronom.

(hah)
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