Leichtathletik Zwei Gewinner auf der Löh

Leichtathletik · Ab 2,22 Metern schien die Latte beim internationalen Hochsprung-Meeting wie verhext – keiner der Athleten sprang drüber. Am Ende gewannen der Franzose Mickael Hanany und der Amerikaner Jamie Nieto. Hendrik Essers gewann den Nachwuchscup.

 Der US-Amerikaner Jamie Nieto war einer von vier Springern, die vor vielen Zuschauern die 2,22 Meter übersprangen.

Der US-Amerikaner Jamie Nieto war einer von vier Springern, die vor vielen Zuschauern die 2,22 Meter übersprangen.

Foto: Busch jun.

Ab 2,22 Metern schien die Latte beim internationalen Hochsprung-Meeting wie verhext — keiner der Athleten sprang drüber. Am Ende gewannen der Franzose Mickael Hanany und der Amerikaner Jamie Nieto. Hendrik Essers gewann den Nachwuchscup.

Beim 17. Hochsprungmeeting auf der Viersener Löh blieb der Meetingrekord von 2,31 Metern unangetastet. Stattdessen gab es vor 1000 Zuschauern gleich zwei Sieger: den Franzosen Mickael Hanany sowie den Amerikaner Jamie Nieto. Beide übersprangen 2,22 Meter. Der Ruf nach einem Stechen wurde laut. "Laut IAAF gibt es kein Stechen. Was der Veranstalter macht, bleibt ihm überlassen", sagte Wolfgang Hellmich, Kampfrichterobmann im Leichtathletikkreis Niederrhein-West.

Der Veranstalter entschied sich für den Nachschlag. Doch Nieto, der vor sieben Jahren in Viersen mit 2,30 Metern gewann, und Hanany scheiterten im Stechen bei Höhen von 2,25, 2,23 und 2,21 Metern. "Die Luft ist bei beiden jetzt raus", sagte Hellmich. Insgesamt sprangen vier Athleten die 2,22 Meter. Der Engländer Samson Oni, der in Viersen die WM-Norm von 2,31 springen wollte, und James Grayman (Antigua), der für die WM 2,28 hätte springen müssen, landeten auf den Plätzen drei und vier.

"Die 2,22 Meter ist immer eine Wackelhöhe. Sind sie da aber erst einmal mal drüber, geht es schnell über 2,25 und sogar höher", orakelte vorher noch Meetingdirektor Detlef Vieth. Nach 2,22 ging Mickael Hanany aufs Ganze. Er ließ 2,25 aus und riss die 2,28 Meter dreimal — wie auch James Grayman. Jamie Nieto und Samson Grayman kamen nicht über 2,25 Meter. Der Hannoveraner Eike Onnen, mit dem die Zuschauer gerechnet hatten, saß im Publikum. Er brauchte die WM-Norm nicht noch einmal erbringen, weil er in diesem Jahr bereits die A- und B-Pflichthöhen in Bremen und Hannover (2,31 bzw. 2,28) übersprungen hatte.

Sein Sprung von 2,22 Metern in Bühl reichte als Leistungstest vor den Augen der Bundestrainerin Brigitte Kirschilgen aus, um an der WM in Korea teilzunehmen. Er ließ Viersen aus, um wegen leichter Probleme an der Achillessehne nichts mehr für die WM zu riskieren. Angekündigt worden war der U 23-Europameister Bohdan Bondarenko aus der Ukraine mit einer Besthöhe von 2,30. Er hatte nach seiner Teilnahme bei der Universiade in China noch nicht seinen Personalausweis zurück, um ein Visum für Deutschland zu bekommen. "Der Flug für ihn war gebucht, aber ohne Ausweis konnte er nicht ausreisen", berichtete Detlef Vieth: "Für ihn konnten wir dann noch kurzfristig eben den 2,32 Meter-Springer Samson Oni verpflichten."

Detlef Vieth war erfreut über die Leistung im Nachwuchscup und meinte schmunzelnd: "Da haben wir gut eingekauft." Hendrik Essers von der Mönchengladbacher LG schaffte mit übersprungenen 1,86 Metern einen persönlichen Rekord. Dagegen hatte die Vorjahressiegerin Alina Marks von der LG Viersen 1,58 überspringen wollen und zog sich eine böse Verletzung an der Hüfte zu, kam ins Krankenhaus und wird heute operiert.

(off)
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