Kreis Viersen SPD-Politiker vom Ergebnis der Förderschule enttäuscht

Kreis Viersen · Enttäuscht zeigen sich die Viersener SPD-Ratsherren und Schulpolitiker, Jörg Dickmanns und Manuel García Limia in Bezug auf die gemeinsame Erklärung der für den Bereich Schule zuständigen Beigeordneten aus Kempen, Nettetal, Viersen und Willich.

Die Beigeordneten hatten sich als Reaktion auf die Forderung der Viersener SPD und den Protest der Eltern der Gereonschule öffentlich für die Planungen des Kreises ausgesprochen. Demnach sei durch eine weitere Eigenständigkeit der Gereonschule die Zukunft der Förderschulen des Kreises in Gefahr. "Wir teilen diese Einschätzung nicht, da die vom Land geforderten Schülerzahlen in der aktuellen Verordnung über die Mindestgrößen der Förderschulen in einem anderen Modell auch ohne die Gereonschule erreichbar wären", so Dickmanns. Kritisch ist für die beiden Sozialdemokraten auch, dass man vor Ort mit Entwicklungen und Schülerzahlen operiert, die zurzeit noch von niemandem wirklich beurteilbar sind. Im Vordergrund steht für die Viersener Sozialdemokraten die Qualität der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler.

Da besonders Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Sprache traditionell eine sehr hohe erfolgreiche Rückführungsquote ins Regelschulsystem hätten, dürfe für die beiden Schulpolitiker eine Zusammenlegung nicht überhastet erfolgen. Die Aussage, es sei erklärte Absicht, die Förderschwerpunkte im Sinne des neuen Schulgesetzes zukünftig an einer Schule anzubieten, halten die sie für problematisch. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Beigeordneten in ihrer Erklärung überhaupt nicht auf die pädagogischen Aspekte eingehen, sondern sich lediglich auf administrative Gründe beziehen. Im Vordergrund muss jedoch bei diesen Erwägungen immer die Qualität der Förderung stehen. Außerdem legt sich das Land in dieser Frage nicht so fest, wie es der Kreis bei seinen eigenen Planungen macht", so García Limia.

Auch der Hinweis, dass im Kreis Viersen möglichst wohnortnahe Schulstandorte angeboten werden müssen, gehe an den pädagogischen Erfordernissen vorbei. "Aber der Kreis hat keinen Plan B entwickelt, sondern konzentriert sich einzig darauf, die Beschlüsse zum Trägerwechsel umzusetzen, die nur unter dem Ziel erfolgt sind, eine ortsnahe Beschulung der Förderschüler zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund ist die Ablehnung von Alternativen von Seiten des Kreises und der Schuldezernenten nachvollziehbar. Die Politik sollte hier jedoch vom Kirchturmdenken Abstand nehmen und fachlichen Gründen den Vorrang geben. In anderen Kreisen und Städten werden andere Wege beschritten", kritisiert García Limia.

(jon)
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