Viersen Sepa gilt in Kommunen schon jetzt

Viersen · Die vollständige Umstellung des europäischen Zahlungsverkehrs auf ein Einheits-System wird erst ab dem 1. August Pflicht. Die Städte Viersen und Nettetal sowie der Kreis wenden das veränderte Verfahren bereits seit Jahresbeginn an.

 Aufgrund der Länge der IBAN (22 Stellen) ist beim Ausfüllen von Überweisungsträgern Konzentration gefragt. Geschäftskunden haben für die Umstellung auf das Sepa-Verfahren noch gut sechs Monate Zeit.

Aufgrund der Länge der IBAN (22 Stellen) ist beim Ausfüllen von Überweisungsträgern Konzentration gefragt. Geschäftskunden haben für die Umstellung auf das Sepa-Verfahren noch gut sechs Monate Zeit.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Die Stadt Nettetal hat ihre Hausaufgaben gemacht. Zum 1. Januar erfolgte die Umstellung des Zahlungsverkehrs auf das einheitliche System. "Bei uns laufen alle Vorgänge im Sepa-Verfahren", sagt Stadtsprecher Arndt Venten. Dabei hätte die Stadt noch bis August Zeit gehabt.

Umstellung in 33 Ländern

Eigentlich sollten die Umstellungen auf das Sepa-Verfahrenin 33 Ländern (siehe Infobox) bereits zum 1. Februar vollzogen sein. Nach Vorschlag der EU-Kommission war die Frist Mitte Januar auf den 1. August verschoben worden (die RP berichtete). Die EU hatte den reibungslosen Übergang zu Sepa als gefährdet angesehen. Somit haben Unternehmen, Vereine und Kommunen noch ein halbes Jahr mehr Zeit für die Umstellung.

In Nettetal waren die Verantwortlichen schneller. Das neue System mit den neuen Abläufen funktioniert zwar bereits ganz gut. Die Umstellung bringt jedoch noch Hindernisse mit sich. "Der bürokratische Aufwand ist noch größer als vorher", berichtet Venten. Das Lastschriftverfahren müsse beispielsweise aktiv begleitet werden. Einige Bürger bräuchten auch Hilfe bei der Umstellung. Das werde sich mit der Zeit ändern. Durch die 22-stellige Sepa-Nummer sei die Fehlerquote bei der Eingabe zudem erhöht.

Umstellung bereitet Kreis keine Probleme

Die Mitarbeiter der Stadt Viersen nutzen das einheitliche Zahlungssystem — wie die Kollegen in Nettetal — seit Jahresbeginn. Konto-Nummer und Bankleitzahl werden im Zahlungsverkehr nicht mehr genutzt, wie Ute Feyen von der Stadt mitteilt. Von Bürgern angegebene Kontonummer und Bankleitzahl würden in IBAN und BIC konvertiert. Einziges Problem mit dem neuen Zahlungsverkehr bereiten lediglich noch per Fax oder E-Mail versendete Einzugsermächtigungen. Die können laut Feyen nicht akzeptiert werden. "Wir fordern dann die Betroffenen auf, das Sepa-Lastschriftmandat mit Originalunterschrift einzureichen", sagt sie.

Auch der Kreis Viersen arbeitet seit Jahresbeginn bereits mit dem Sepa-Verfahren. Zahlungsverläufe und Abbuchungsabläufe werden im Sepa-fähigen Format erstellt. "Die Verschiebung der Frist wirkt sich nicht auf unsere Arbeit aus", sagt Kreis-Sprecherin Jennifer Grünter. Zudem habe die Umstellung keine Probleme bereitet.

Zusätzlicher Puffer gern gesehen

Die Sparkasse Krefeld/Kreis Viersen bleibt von der Fristverlängerung unberührt. Die Geschäftskunden seien ebenso wie die Sparkasse selbst schon für den Start zum 1. Februar gut vorbereitet gewesen, betont Peter Bauland. "Der Vorschlag der EU-Kommission hat uns daher sehr überrascht", sagt der Pressesprecher.

Nach Schätzungen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes beträgt die Sepa-Quote im Bereich Lastschrift in Deutschland 30 Prozent, im Bereich Überweisung 60 Prozent. Die Sparkasse empfiehlt Unternehmen und Vereinen, möglichst schon jetzt die Umstellung abzuschließen und das neue System zu nutzen. Die Volksbank Krefeld hätte das neue Vollzugsdatum ebenfalls nicht gebraucht. "Wir waren schon vor dem 1. Februar ziemlich weit", sagt Pressesprecher Christian Davids. Fast alle Geschäftskunden hätten bereits umgestellt. Dennoch freut sich die Volksbank über einen zusätzlichen Puffer für die Umstellung.

(RP)
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