Viersen/Nettetal Kennzeichen zum Schwingen gebracht

Viersen/Nettetal · Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums aus Nettetal erlebten im Allgemeinen Krankenhaus Viersen Physikunterricht der besonderen Art: Mit Experimenten brachte ihnen das Team der Radiologie die Naturwissenschaft näher.

Was ein Computertomograph (CT) so alles kann: Nicht nur Tumore oder Verkalkungen erkennt das Gerät, auch einen in einer Handpuppe versteckten Apfel identifiziert der CT. Teils neugierige, teils erstaunte Blicke erntete das Experiment, ein Auto-Kennzeichen mithilfe eines Kernspintomographen zum "Schwingen" zu bringen — ja, auch das ist möglich.

Bereits zum vierten Mal lud das Institut für diagnostische Radiologie und Neuroradiologie des Allgemeinen Krankenhaus Viersen (AKH) Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums und ihren Physiklehrer Stephan Rees zu einer besonderen Unterrichtseinheit ein. "Das ist natürlich auch für uns etwas Besonderes, wenn wir Jugendliche zu Gast haben, denen wir Physik auf unterhaltsame Weise näherbringen können", sagte Dr. Jürgen Malms, Ärztlicher Direktor des AKH Viersen und Chefarzt des Instituts.

Elektromagnetische Wechselwirkung, Rekonstruktionsalgorithmen, Absorbtionsverhalten von Materie: Was Schülern unter normalen Umständen kalte Schauer über den Rücken laufen lässt, nehmen sie in der Radiologie begeistert auf. Die "Naturwissenschaften in der Praxis" werden in Kooperation mit den Stadtwerken Nettetal und dem Nette-Verband im Rahmen der Schüler-Akademie am Gymnasium angeboten. Das Röntgeninstitut des AKH widmet sich dabei der Strahlenphysik.

"Anhand praktischer Experimente im Computertomographen, am Kernspintomographen oder in der Durchleuchtung lernen die Schüler die Eigenschaften von Röntgenstrahlen und Magnetfeldern kennen", erklärt Dr. Frank Wenserski, ebenfalls Chefarzt des Instituts. "Vielleicht kommt hier ja der eine oder andere auf den Geschmack und findet später beruflich den Weg in die Radiologie", fügte er hinzu. Das "schwingende" Auto-Kennzeichen verdeutlichte übrigens das Prinzip der Wirbelstrombremse. Das Institut für diagnostische Radiologie und Neuroradiologie versorgt als einzige radiologische Krankenhausabteilung auch benachbarte Krankenhäuser. So liegt die Verantwortung für die CT-Diagnostik im Nettetaler Krankenhaus und im St.-Irmgardis-Krankenhaus Süchteln in der radiologischen Abteilung des AKH Viersen. Die breit gefächerte Krankenhausstruktur des AKH und die Kooperationen mit den Nachbar-Kliniken garantieren ein umfangreiches Untersuchungsspektrum. Ein wachsendes teleradiologisches Netzwerk sichert die Kommunikation zwischen den Krankenhäusern und dem zentralen Röntgeninstitut.

Die Vernetzung ist überregional, sodass Untersuchungsdaten auch Fachabteilungen wie der Uniklinik Düsseldorf zur Verfügung gestellt werden können. Auf diese Weise kann entschieden werden, ob ein Patient verlegt werden muss, etwa in eine neurochirurgische oder gefäßchirurgische Fachabteilung.

(RP)
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