Niederkrüchten Mehrgenerationenhaus für Niederkrüchten geplant

NIEDERKRÜCHTEN · Das Holzleimbau-Unternehmen Derix liefert fertige Holzmodule. Ist der Keller fertig, soll das Haus in vier Wochen stehen

Im Herzen von Alt-Niederkrüchten, an der Rathausstraße 19, wollen die Eheleute Markus und Simone Derix ein Mehrgenerationenhaus mit zwölf Wohnungen errichten. Das Vorhaben könnte über die Ortsgrenzen hinaus ein Leuchtturmprojekt werden.

Denn Markus Derix ist Geschäftsführer des in Dam beheimateten Holzleimbau-Unternehmens Derix. Das Know-how der Firma soll in den Neubau an der Rathausstraße einfließen. Das Mehrgenerationenhaus wird in Holz-Modul-Bauweise errichtet. Vergleichbare Lösungen gebe es in NRW bisher so gut wie gar nicht, sagte Derix-Architekt Manuel Dahmen im Planungsausschuss.

Bei dem von Derix entwickelten und bereits in mehreren Projekten erfolgreich erprobten Holz-Modulbau-Verfahren werden die einzelnen Raummodule – jeweils dreieinhalb mal zehneinhalb Quadratmeter groß – im Werk in Niederkrüchten-Dam zu 100 Prozent vorgefertigt. Und zwar inklusive der kompletten Haustechnik, Fenstern, Türen, Bodenbelägen und der witterungsbeständigen Außenverkleidung. Modernste CNC-Technik macht’s möglich: Sämtliche Öffnungen für Türen und Fenster, Ausfräsungen für Stromkabel und Wasserleitungen sowie Aussparungen für Lichtschalter und Steckdosen sind millimetergenau eingearbeitet.

Die Module können beliebig miteinander kombiniert werden, so dass verschiedene Raumgrößen und -aufteilungen realisierbar sind, erläuterte Dahmen. An der Rathausstraße muss daher nur das Kellergeschoss in konventioneller Bauweise errichtet werden. Anschließend werden die einzelnen Module per Lkw an die Baustelle gebracht und dort mit einem Kran „wie Lego aufgestapelt“, umschrieb Dahmen das Prinzip. Der Vorteil ist die Zeitersparnis: „Wenn der Keller fertig ist, steht das Haus in vier Wochen“, so der Architekt.

Das vorhandene Gebäude an der Rathausstraße 19 steht seit Jahren leer und ist baufällig. Es soll abgerissen werden. In dem neuen Mehrgenerationenhaus sollen zwölf Wohneinheiten plus zwei Gemeinschaftsräume entstehen. Drei Wohnungstypen sind vorgesehen: Single-Wohnungen mit 37 Quadratmeter, größere Wohnungen mit 74 Quadratmeter und im Dachgeschoss eine über 100 Quadratmeter große Penthouse-Wohnung.

Durch den Neubau kann auch die Verkehrssituation an der Rathausstraße verbessert werden. Bisher ragt der abzureißende Altbau direkt an den Straßenrand und verengt den Straßenraum. Der Neubau wird etwas zurückspringen, so dass Platz entsteht, um einen Bürgersteig anzulegen und die Verkehrssituation zu entschärfen.

Nicht nur deswegen begrüßten die Politiker in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses das Vorhaben einhellig. Sie beschlossen eine Änderung des Bebauungsplans, um das Projekt zu ermöglichen.

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