Schwalmtal Wolfhelmer stolz auf Abi mit 899 Punkten

Schwalmtal · So etwas haben die Lehrer am St.-Wolfhelm-Gymnasium noch nicht erlebt: Maximilian Wiesmann erreichte fast die Höchstpunktzahl

 Maximilian Wiesmann, Schüler des St.-Wolfhelm-Gymnasiums Waldniel, hat im Abi von 900 möglichen 899 Punkte geholt.

Maximilian Wiesmann, Schüler des St.-Wolfhelm-Gymnasiums Waldniel, hat im Abi von 900 möglichen 899 Punkte geholt.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Heute Nachmittag erhalten die Abiturienten am St.-Wolfhelm-Gymnasium in Waldniel ihre Zeugnisse. Ihre Lehrer sind stolz auf sie: Von 76 Schülern in diesem Jahrgang sind nicht nur alle zum Abitur zugelassen worden, sondern es haben auch alle das Abitur bestanden. Unter den 76 Schülern haben sechs junge Leute den Traumschnitt von 1,0 erreicht. Ein Abiturient aber hat etwas ganz Besonderes geschafft: Von 900 Punkten, die die Schüler auf dem Weg zum Abitur und in den Prüfungen erreichen können, hat er 899 Punkte erzielt. Das haben selbst die Lehrer am St. Wolfhelm noch nicht erlebt.

Entsprechend stolz sind Schulleiter Thomas Martens und sein Stellvertreter Dirk Göbels auf Maximilian Wiesmann, der seine Leistungskurse in Mathematik und Informatik wählte, daneben aber auch in Deutsch, Englisch, Chemie, Religion und Musik sehr gute Bewertungen erhielt. Faszinierend findet das Schulleiter Martens: „Oft sind Begabungen nur einseitig. Aber Maximilian hat auch Musik und Sprachen locker geschafft.“

Dass er selbst seinen Schwerpunkt auf Mathematik und Informatik legen würde, war dem heute 18-Jährigen schon früh klar. Schon in der Grundschule wurde seine Leidenschaft für Zahlen deutlich – samstags besuchte er freiwillig Mathe-Workshops am Competence Center Begabtenförderung (CCB) in Düsseldorf. Sechs Semester nahm er am Projekt „Studieren vor dem Abitur“ teil, besuchte Mathematik-Seminare an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und erhielt für seine Facharbeit den Hans-Riegel-Fachpreis für Mathematik an der Düsseldorfer Hochschule. Was ihn an Mathematik begeistert? Lösungen für Probleme zu finden, „argumentativ nachvollziehbar und gleichzeitig kreativ – das ist eine interessante Kombination“, sagt Maximilian. Und wenn er nicht gerade versucht, ein mathematisches Problem zu lösen, spielt Maximilian Posaune – im Schulorchester, in Musikschul-Ensembles und in der Jungen Bläserphilharmonie NRW.

Dass er einmal mit fast 900 Punkten Abitur machen würde, konnte sich der junge Niederkrüchtener vor zwei Jahren nicht vorstellen. „Ich hatte die 900 Punkte nicht als Ziel“, sagt er schmunzelnd. „Es gab schon einige Fächer, in denen ich dachte, dass ich da keine 15 Punkte bekommen werde.“ Umso überraschter sei er gewesen, als er im nächsten Halbjahr 15 Punkte in allen Fächern erreichte. Und dann wieder.

Dabei büffelte er weder bis spät in die Nacht, noch flog ihm alles zu. Nach der Schule und dem Mittagessen machte er Hausaufgaben und lernte, „aber maximal bis 19 Uhr“, erzählt der 18-Jährige. Für Latein, auch das berichtet er, habe er „ziemlich viel“ lernen müssen, „aber es hat sich gelohnt“. Dabei hat er erfahren: „Man sollte sich nicht hängenlassen und Dinge nicht aufschieben.“ Dann klappe es auch mit dem Lernen.

Dankbar ist Maximilian für die Unterstützung durch sein Gymnasium: In den ersten beiden Semestern durfte er zwei Tage pro Woche in der Schule fehlen, um zur Uni zu gehen. Auch mit den Lehrern habe er Glück gehabt, sagt er, „das ist ja auch nicht selbstverständlich“. Die Atmosphäre am St. Wolfhelm sei gut, „auch mit meiner Stufe habe ich mich gut verstanden“.

Heute Nachmittag erhalten die Wolfhelmer ihre Zeugnisse, am Abend wird beim Abi-Ball im Forum Wegberg gefeiert. Maximilian wird sein Mathematik-Studium fortsetzen. Was er später beruflich machen will, weiß der 18-Jährige noch nicht, „vielleicht an der Uni bleiben“. Zunächst freut er sich darauf, viel mehr über die Welt der Mathematik zu erfahren: „Ich kenne jetzt ja nur einen kleinen Ausschnitt.“

(biro)
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