Viersen Draftex steht vor einem schwierigen Jahr

Viersen · Ein Großauftrag von BMW kommt nicht vor Mitte 2018, das sorgt für eine Durststrecke beim Autozulieferer

Die Firma Draftex in Grefrath steht vor einem schwierigen Jahr 2017. Das sagen der Betriebsratsvorsitzende Dieter van Dyck und sein Stellvertreter Murak Kizil. Nach ihrer Aussage gab es in diesem Jahr im März und September 65 Entlassungen. Jetzt hat Draftex noch 254 Mitarbeiter. Es gibt ein Angebot der Unternehmensleitung, bis Ende dieses Jahres Draftex auf freiwilliger Basis zu verlassen. Dazu laufen derzeit noch Gespräche, so van Dyck.

"Die Auftragslage hat sich verbessert", sagen die beiden Betriebsratsmitglieder übereinstimmend. Aber: "Es fehlt der Großauftrag." Den wird Draftex vom Hauptkunden BMW erst Mitte bis Ende 2018 bekommen. "So müssen wir das Jahr 2017 überstehen", sagt van Dyck. Er schließt nicht aus, dass der Arbeitgeber im kommenden Jahr Kurzarbeit in Erwägung ziehen könnte, um Entlassungen zu vermeiden. Das Unternehmen arbeitet noch für andere Firmen, beispielsweise für Daf Lkw.

Nach der Insolvenz, in der sich Draftex einst befand, muss erst wieder Vertrauen zur Kundschaft aufgebaut werden.

Bis September 2014 war das Unternehmen in der Insolvenz. Bei einem Neuwagen, der gebaut wird, gibt es stets eine Vorlaufzeit von zwei Jahren für Draftex. Diese Neuaufträge sichern dann die Arbeit für einige Jahre. "Und die Konkurrenz schläft auch nicht", sagt der Betriebsratschef. Dennoch blickt er ein wenig optimistisch in die Zukunft.

(mab)
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