Kunst in Viersen Bauhaus-Kulturmix in der Villa V

Viersen · Die Villa V in Viersen bietet sechs Kulturveranstaltungen zum Thema Bauhaus an. Die Architektur- und Stilrichtung feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen.

 Charakteristisch für die Villa V sind der Verzicht auf überflüssige dekorative Elemente und die Öffnung der Rückseite durch eine Fensterfront.

Charakteristisch für die Villa V sind der Verzicht auf überflüssige dekorative Elemente und die Öffnung der Rückseite durch eine Fensterfront.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Der Kulturort Villa V steht in diesem Jahr im Zeichen des Bauhaus. Die Architektur- und Kunstrichtung feiert ihr hundertjähriges Bestehen. Nur wenige Gebäude in Viersen sind mit dem Bauhaus-Stil so eng verbunden wie der Bau an der Burgstraße. Bauhaus-Architekt Bernhard Pfau entwarf und baute das Haus Ende der 1920er Jahre im Auftrag des Unternehmers Walter Kaiser. Charakterisch sind seine klare Gliederung und Funktionalität, der Verzicht auf überflüssige dekorative Elemente sowie die Öffnung der Rückseite in den Garten durch eine Fensterfront. Seit 1995 steht das Haus unter Denkmalschutz.

Die Eigentümerin der Villa V, Gerda-Marie Voß, freut sich auf das Bauhaus-Kulturpotpourri. „Es ist grandios. Eine Schule, die es in Deutschland gerade einmal 14 Jahre gab, hat für die Menschen bis heute ein beispiellos wichtiges und neuzeitliches Konzept entwickelt“, sagt sie. In sechs Veranstaltungen beschäftigen sich Voß und ihre Gäste in den kommenden Monaten mit Bauhaus.

Am 31. März hätte der Maler und Bildhauer Georg Ettl, der bis zu seinem Tod in Viersen lebte, Geburtstag gehabt. Deshalb hat sich Voß diesen Tag für eine Ausstellung und Vernissage über das Haus im Werk des Künstlers Georg Ettl ausgesucht. „Das Gesamtwerk von Ettl enthält viele Ansätze von Bauhaus-Gedanken“, sagt Voß. Zur Vernissage kommen Hubert Ettl, Bruder des Künstlers, und die Kuratorin des Museums Kurhaus Kleve, Valentina Vlasic. Sie werden am Sonntag, 31. März, 11.30 Uhr, mit ihrer Einführung die Ausstellung eröffnen.

Beim Viersener Stadtradeln lädt die Kunstexpertin der Villa V am Sonntag, 26. Mai, zu einer Radtour zu Ettls Kunstwerken im öffentlichen Raum ein. Auf der Tour, die um 10 Uhr am Abteiberg in Mönchengladbach startet, sind neun Ettl-Kunstwerke zu sehen. Die Tour endet in der Villa V.

Am Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr, kommt das „Current Dance Collective“ aus Hamburg nach Viersen. „Die Tänzer finden mit ihren Körpern und in ihrer Choreographie eine Antwort auf den Bauhaus-Stil“, sagt Voß. Insbesondere beschäftigen sich die Künstler mit dem Thema Raum.

Theresia Enzensberger liest am Mittwoch, 26. Juni, 19 Uhr, in der Villa V aus ihrem Buch „Blaupause“, der in den 1920er Jahren spielt, als die Kunstschule in Weimar gerade gegründet worden war. Am Mittwoch, 3. Juli, 19 Uhr, ist eine weitere Lesung in der Villa V geplant. Andreas Hillger liest aus seinem Bauhaus-Roman „Gläserne Zeit“. Darin geht es um die junge Clara, die sich ihren Eltern zum Trotz der Bauhaus-Bewegung anschließt.

Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, 11.30 Uhr, hält die Künstlerin und Universitätsprofessorin Eva Koethen einen Vortrag über „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“.

Im Herbst kommt wahrscheinlich die Architektin Ursula Muscheler zu einer Lesung nach Viersen. In ihrem Buch „Mutter, Muse und Frau Bauhaus“ geht es um die begabten Frauen der Bauhaus-Bewegung, die im Schatten der Männer standen. „Der Termin dafür steht noch nicht fest“, sagt Voß.

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