Fußball-Bezirksliga 1. FC Viersen arbeitet an besserer Zukunft

Viersen · Nach unruhigen Jahren bemüht sich der Traditionsverein darum, die Weichen nachhaltig auf Erfolg zu stellen. Aktuell ist die Stimmung sehr gut. Dazu tragen die Verpflichtungen eines neuen Trainerduos und namhafter Spieler bei.

 Dennis Richter (r.) ist zurück beim 1. FC Viersen.

Dennis Richter (r.) ist zurück beim 1. FC Viersen.

Foto: Tom Ostermann

Es ist noch gar nicht so lange her, da herrschte beim 1. FC Viersen das große Zittern. Zwar schien der Traditionsverein nach einem vielversprechenden Saisonstart auf dem besten Weg schnurstracks zurück in die Fußball-Landesliga. Doch Anfang Oktober war dann plötzlich Sand im Getriebe, so dass nach einigen schwachen Resultaten die Abstiegsplätze plötzlich näher als die Aufstiegsränge waren. Aber die damit verbundenen Ängste, komplett durchgereicht zu werden, gehören der Geschichte an. Inzwischen herrscht fast schon so etwas wie Aufbruchstimmung im Verein.

„Zurzeit läuft es richtig gut, da greift ein Rädchen ins andere. Die Arbeit macht richtig Spaß“, sagt Daniel Saleh, der sich inzwischen voll auf den Job als Sportlicher Leiter konzentriert. In der vergangenen Saison hatte er nach der Trennung von Steve Jäck auch den Trainerposten übernommen, konnte aber letztlich den Abstieg nicht verhindern. Zwar hatte er sich dann auf die Fahnen geschrieben, mit einem von ihm zusammengestellten Kader den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen, doch dann holte ihn die Realität ein. Auch wegen beruflicher und familiärer Verpflichtungen konnte er sich nicht mehr so um die Mannschaft kümmern, wie es nötig gewesen wäre. Als Konsequenz daraus gab er das Traineramt früher ab als geplant.

Aus heutiger Sicht genau die richtige Entscheidung, um den Verein wieder auf Kurs zu bringen. Denn während das reaktivierte FC-Urgestein Klaus Fleßers als Interimstrainer den sportlichen Erfolg zurückbrachte, konnten Saleh und Fuballobmann Ronny Mustac im Hintergrund in Ruhe an der Umsetzung ihrer Zukunftspläne arbeiten. Der erste Paukenschlag gelang ihnen mit der Verpflichtung von Kemal Kuc als Trainer für die nächste Saison. Dafür schlug Kuc, der sich als Coach in Odenkirchen einen exzellenten Ruf erworben hat, sogar Angebote von höherklassigen Vereinen aus. In einem zweiten Schritt wurde dann in Gestalt von Wolfgang Brück ein in der Region anerkannter Fußballexperte als Co-Trainer präsentiert, der auch schon mal zu besseren Zeiten am Hohen Busch gearbeitet hatte. „Das ist ein unfassbar gutes Trainerteam, das natürlich auch ein gutes Lockmittel für Spieler ist“, betont Daniel Saleh. So kann es auch nicht verwundern, dass für die neue Saison schon drei Hochkaräter zugesagt haben. Neben der schon bekannten Verpflichtung von Nico Zitzen (VfR Fischeln) haben auch Dragan Kalkan (SpVg: Odenkirchen) und Marcel Lüft vom aktuellen Landesliga-Primus 1. FC Mönchengladbach zugesagt. Und das unabhängig von der Spielklasse. „Die Spieler müssen einfach Bock auf unser Projekt haben und unseren Weg mitgehen“, betont Saleh.

Natürlich wäre es den neuen Spielern und auch dem Verein lieb, wenn es schön nächste Saison in der Landesliga weiterginge. Deswegen wurden im Winter in Dennis Richter und Karim Sharaf noch mal zwei neue Spieler geholt, um die Attacke auf Platz zwei und die damit verbundene Aufstiegsrelegation realistischer zu machen. „Aber wenn’s nicht klappt, dann versuchen wir es nächste Saison mit einer ganz starken Mannschaft erneut“, erklärt Saleh. Die Verantwortlichen wollen sich nicht unter Druck setzen, sondern ihren Plan, den großen Namen des Vereins wieder mit Leben zu füllen, nachhaltig verfolgen. Dazu gehört auch, der seit vielen Jahren am Boden liegende Jugendarbeit neues Leben einzuhauchen. Durch die Kooperation mit dem Dülkener FC hat sich beim Nachwuchs schon etwas getan. Kemal Kuc will sich auch in Sachen Jugend einbringen und zu einem weiteren Aufschwung beitragen.

Ein Pfund mit dem die Viersener künftig zusätzlich wuchern können, ist die Infrastruktur am Hohen Busch. Schließlich wird nach dem Bau eines neuen Kunstrasenplatzes in Kooperation mit der LG Viersen und der Stadt derzeit der Stadion-Innenraum für viel Geld auf den neusten Stand gebracht. „Wir wollen irgendwann wieder alle Jugendklasse besetzen. Nur so ist auf Dauer auch Erfolg bei den Senioren möglich“, weiß Daniel Saleh. Es hört sich in der Tat so an, als wäre der 1. FC Viersen auf dem Weg in eine bessere Zukunft.

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