Kreis Viersen Anwältin: Prozess Mirco ist für Eltern Trauerarbeit

Kreis Viersen · Für die Eltern des ermordeten Mirco ist der Besuch der Verhandlungstage gegen den mutmaßlichen Mörder ihres Sohnes eine Form der Aufarbeitung der schrecklichen Ereignisse.

 Die Anwältin der Eltern von Mirco, Gabriele Reinartz.

Die Anwältin der Eltern von Mirco, Gabriele Reinartz.

Foto: dpa, Volker Hartmann

Das sagte die Anwältin der Eltern von Mirco, Gabriele Reinartz. Die Eltern treten im Prozess gegen den 45-jährigen Familienvater Olaf H. aus Schwalmtal als Nebenkläger auf.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, Mirco am Abend des 3. Septembers 2010 in Grefrath in seine Gewalt gebracht zu haben und mit ihm nach Kerken gefahren zu sein. Dort habe er den Jungen missbraucht und ermordet.

An Details interessiert

Für ihre Mandanten sei es wichtig, Details mitzubekommen um zu wissen, wie sich die Tat abgespielt habe, sagte die Anwältin weiter. Dies sei für sie eine Form, um mit ihrer Trauer umzugehen. Ihre Mandanten seien auf jeden Prozesstag, den sie besuchen wollen, vorbereitet. Sie wüssten, welche Themen besprochen würden und wa sie erwartet. Sie mache keine Angaben dazu, wie es im Inneren ihrer Mandanten aussehe, sagte die Viersener Anwältin.

Gerd Meister, der Verteidiger von Olaf H., sagte nach dem jüngsten Prozesstag am vergangenen Freitag, er werde seinen Mandanten nicht sprechen lassen. Was zu sagen sei, könne er als sein Anwalt sagen. Im Kommunikationsprozess mit seinem Mandanten, den Meister als schwierig bezeichnete, gebe es langsame Fortschritte, aber immer wieder Rückschläge. Sein Mandant mache auf ihn den Eindruck, als ob er eine Maske trage. Er erwäge, einen weiteren Gutachter einzuschalten. Seiner Erfahrung nach brauche es mitunter Jahre, bis Täter in vergleichbaren Fällen erklären könnten, was geschehen sei. Da komme mitunter das Selbstbildnis eines Menschen ins Wanken.

Der Prozess gegen Olaf H. wird am Freitag, 12. August, fortgesetzt. Dann will der Vorsitzende Richter Herbert Luczak Gutachten verlesen lassen. Im September hat das Gericht Zeugen aus dem Umfeld des Angeklagten geladen. Darunter sind nach Angaben des Richters unter anderem die Schwiegereltern, die früheren Ehefrauen und Arbeitskollegen des mutmaßlichen Täters.

(RP)
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