Tönisvorst Senioren spüren und gestalten Natur
Tönisvorst · Am Seniorenhaus St. Tönis wurden gestern offiziell der neu bepflanzte Sinnesgarten und das Gewächshaus übergeben. Die Maßnahmen wurden mit Spenden des Fördervereins und der Sparkassenstiftung finanziert.
Das Seniorenhaus St. Tönis erhielt aus einer großzügigen Spende der Sparkassenstiftung und des Vereins zur Förderung der öffentlichen Gesundheits- und Altenpflege Tönisvorst ein Gewächshaus und zusätzliche Bepflanzung für den Sinnesgarten. Gestern kamen Vertreter der Sparkassenstiftung, des Fördervereins, der Stadt Tönisvorst, der Leitung des Seniorenhauses und Geschäftsführung der Alexianer Krefeld GmbH zusammen, um den Sinnesgarten des Seniorenhauses St. Tönis gemeinsam zu besichtigen und das neue Gewächshaus symbolisch in Betrieb zu nehmen.
Die Errichtung des Gewächshauses und die zusätzliche Bepflanzung des Sinnesgartens wurden erst möglich durch großzügige Spenden seitens der Sparkassenstiftung und des Fördervereins. Insgesamt 10 000 Euro, davon 4000 Euro von der Sparkassenstiftung, konnten so für die Weiterentwicklung des Gartens genutzt werden.
Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Tönisvorst GmbH, ist froh über die ungebrochene Aufmerksamkeit, die Krankenhaus und Seniorenhaus bei den Bürgern der Stadt genießen: "Jede Spende ist Ausdruck für das Vertrauen der Geldgeber, das Geld für die Menschen zu verwenden, die im Krankenhaus behandelt oder, wie in diesem Falle, im Seniorenhaus ihren letzten Lebensabschnitt verbringen. Deshalb wollen wir auch in Zukunft dieses Vertrauen rechtfertigen. Die Zeiten werden nicht leichter, aber mit der Rückendeckung aller Tönisvorster können wir optimistisch in die Zukunft blicken." Das Gewächshaus könne da ein Bild sein für das schützende Umfeld der Alexianer, das - wie das Gewächshaus die Pflänzchen - das Krankenhaus und die Seniorenhäuser gedeihen lasse.
Das Gewächshaus ist integraler Bestandteil des Sinnesgartens. Der Garten steht den Bewohnern des Seniorenhauses und Besuchern seit 2008 zur Verfügung. Das Gewächshaus soll ein Gestaltungselement des Gartens sein, das auch den dementiell erkrankten oder körperlich eingeschränkten Bewohnern zu Gute kommt. Dort können sie Pflanzen groß ziehen, daran mitwirken, dass es immer schön grün bleibt. Vielleicht können dann auch Tomaten und andere Früchte Wärme liebender Pflanzen geerntet werden.
Die Wirkungen des Sinnesgartens auf die pflegebedürftigen Menschen und Menschen mit Demenz sind ausgesprochen positiv. Gartenanlagen sind Erlebnis- und Erfahrungszonen. Die Ansprache aller Sinne bedeutet insbesondere für ältere, in ihrer Sinneswahrnehmung beeinträchtigte Menschen eine Steigerung der Lebensqualität, denn sensomotorische Anreize können sich positiv auswirken und verloren geglaubte Eindrücke wieder erwecken. Die Orientierung und Mobilität der Bewohner könne mit dem Sinnesgarten verbessert werden, indem sie Räume und Wege begehen, kennen lernen und erfahren. Die Phantasie wird angeregt. Auch werden die Erinnerungen der alten Menschen an frühere Begegnungen mit der Natur aufgefrischt, und Vergessenes kann so auch wiederentdeckt werden.
Ein Sinnesgarten besteht zum Beispiel aus einer Obstwiese, einem Kräutergarten, Schutz- und Rückzugsnischen, wie etwa einer Gartenlaube, Sinnespfaden und Kleinwänden. Auf dem Sinnespfad kann man unterschiedliche Oberflächenstrukturen erkunden und das Gleichgewichtsgefühl trainieren. Eine Klangwand ist ein besonderes Erlebnis für die Ohren. Edelstahl- und Steinplatten erzeugen beim Anschlagen unterschiedliche Töne und fordern zum Experimentieren mit Klängen auf.
Aus Anlass der Fertigstellung der durch Spenden finanzierten Maßnahmen besichtigten gestern Thomas Goßen, Bürgermeister der Stadt Tönisvorst, Michael Rotthoff, Geschäftsführer der Kulturstiftung der Sparkasse Krefeld, Maik Giesen, Schatzmeister des Fördervereins, Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Tönisvorst GmbH, und Jutta Hartmann, Leiterin des Seniorenhauses St. Tönis Gewächshaus und Sinnesgarten. Das Seniorenhaus St. Tönis feiert am Samstag, 28. Juni, von 14 bis 17.30 Uhr ein Sommerfest mit Trödelmarkt, Kuchen oder Grillfleisch.
