Tönisvorst Mit Bollerwagen auf Sternsinger-Tour

Tönisvorst · In der Pfarrgemeinde St. Cornelius haben die Sternsinger ihre Arbeit aufgenommen. Nach der Aussendungsfeier gingen die ersten Kinder auf Tour. 1015 Haushalte erwarten die Heiligen Könige.

 Die Sternsinger haben sich in der Kirche St. Cornelius vorbereitet. Bis Samstag besuchen sie 1015 St. Töniser Haushalte und sammeln Spenden für Kenia.

Die Sternsinger haben sich in der Kirche St. Cornelius vorbereitet. Bis Samstag besuchen sie 1015 St. Töniser Haushalte und sammeln Spenden für Kenia.

Foto: wolfgang kaiser

In der Pfarrkirchen St. Cornelius glitzert und blinkt es. Das liegt an den Dutzenden von goldenen Kronen samt der bunten Glitzersteinen, die auf Kinderköpfen sitzenoder auf den Kirchenbänken zwischengelagert sind. "Die haben wir in den Gruppenstunden vor Weihnachten selber gebastelt", informiert ein junger Kronenträger, dem die Aufregung anzusehen ist. Für ihn ist es nämlich das erste Mal, dass er als Sternsinger unterwegs ist. Sein Freund sei schon im vergangenen Jahr dabei gewesen, habe begeistert davon erzählt, und jetzt mache er auch mit, berichtet der Neunjährige.

In der Kirche herrscht Gemurmel. Kinder und Gruppenleiter besprechen nochmals kurz Wegstrecken, erinnern an die ausgemachten Zeiten für das Sammeln und überprüfen, ob Umhänge und Kronen auch gut sitzen. Wobei dicke Jacken, Winterhosen, Stiefel, Schals und Handschuhe unter den samtigen Umhängen hervorblitzen. Und so manche Krone sitzt auf einer wärmenden Mütze. Draußen liegen die Temperaturen nahe am Gefrierpunkt und frieren will keiner, wenn es auf die Sammelstrecken geht.

78 Kinder im Alter zwischen acht und 13 Jahren sind es, die bis zum 7. Janu ar als Sternsinger in 29 Bezirken unterwegs sind. Dazu kommen 33 Gruppenleiter, die die Kinder begleiten. Insgesamt haben sich 1015 Haushalte angemeldet und um einen Besuch der Heiligen Könige gebeten. In St. Tönis gehen die Sternsinger nicht einfach alle Straßen ab, sondern sind nur dort, wo sie gewünscht werden. "Es sind immer um die 1000 Haushalte, die sich anmelden. In diesem Jahr sind 25 mehr sind als 2016. Allerdings müssen unsere Sternsinger teilweise doppelt und sogar dreifach gehen, da wir 20 Kinder weniger als im Vorjahr gewinnen konnten", berichtet Gabi Bertenburg. Die Abnahme der Teilnehmerzahlen gilt auch für die Gruppenleiter, die um sechs Personen fiel. Die Tatsache, dass die Sternsinger-Woche in die Ferien fällt, spielt eine Rolle, aber es sei generell schwieriger geworden, Kinder und Begleiter zu gewinnen, sagt Bertenburg, die gemeinsam mit Hannelore Vollmer seit zehn Jahren das Sternsingen in St. Cornelius organisiert. Was man von den Kindern zurückbekomme, motiviere Jahr für Jahr aufs Neue, bemerken die beiden engagierten Frauen. Engagiert ist auch Andrea Leuchten. Sie ist eine der Mütter, die sich die Zeit nehmen und die Kinder begleiten. "Ich finde es einfach wichtig zu helfen. Und indem ich die Kinder begleite, mache ich Sternsingen möglich", sagt Leuchten, die seit vier Jahren als Gruppenleiterin agiert. Es sei ein gutes Gefühl, wenn man Menschen helfe, denen es nicht so gut gehe, fügt ihr Sohn Bastian an, der ebenfalls seit vier Jahren Sternsinger ist. Tobias und Henning, die mit Bastian eine Gruppe bilden, schließen sich dem an. "Es macht viel Spaß, und ich finde es immer sehr nett, dass wir oft auch etwas Süßes zur Geldspende bekommen", sagt Tobias. Aus langjährigen Erfahrungswerten haben die drei so einen Bollerwagen im Schlepptau.

In diesem Jahr lautet das Motto "Segen bringen, Segen sein - Gemeinsam für Gottes Schöpfung in Kenia und weltweit!". Kenia ist das Schwerpunktland, in das die Spenden fließen werden. In der Kirche ist es inzwischen still geworden. Die Aussendungsfeier hat begonnen. Vollmer und Bertenburg erinnern nochmals an das Motto und gehen auf die Erschaffungsgeschichte ein, bevor es losgeht und sich die ersten Gruppen mit Stern, Kreide, Aufklebern und Sammelbüchse auf den Weg machen.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort