Solingen Unbekannte brennen Erdbeer-Bude nieder

Solingen · Wenige Tage vor dem Erdbeerfest in Richrath wird Gastgeber Weeger Opfer einer Brandstiftung.

 Christina Weeger am niedergebrannten Verkaufsstand an der Bonner Straße.

Christina Weeger am niedergebrannten Verkaufsstand an der Bonner Straße.

Foto: Matzerath

Wochenend und Sonnenschein - für die Obstbauern Christina und Markus Weeger ist das nicht unbedingt der Garant fürs Glücklichsein. "Mal wird ein Verkaufsstand aufgebrochen, mal ein Dixie-Klo umgeworfen, das andere Mal ein frisch gepresster Heuballen zerfleddert - und das oft, wenn das Wetter an einem Wochenende so richtig schön ist", seufzt Christina Weeger. "Aber dass jemand sogar eine unserer Erdbeerbuden niederbrennt, das gab es bis bislang noch nicht."

Abgefackelt wurde der hölzerne Verkaufsstand an der Bonner Straße kurz vor der Langenfelder Stadtgrenze auf Solinger Stadtgebiet. Als die Weegers ihn gestern mit frischen Erdbeeren und Spargel beliefern wollten, trafen sie die Verkäuferin neben einem Haufen verkohlter Bretter an. "Immerhin ist keine Ware vernichtet worden", sagt Christina Weeger. "Nach Aufbrüchen, bei denen unter anderem mit Eiern um sich geworfen wurde, räumen wir die Buden abends immer leer."

Laut Polizei wurde die Feuerwehr in der Nacht zum gestrigen Dienstag gegen 2 Uhr alarmiert. Sie löschte den Brand schnell, doch die von Markus Weeger selbstgezimmerte Bude ist hinüber. "Wir gehen von Brandstiftung aus", sagte ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums in Wuppertal. Den unmittelbaren Schaden schätzen die Ermittler auf "ein paar hundert Euro". Schlimmer wiegen die Umsatzeinbußen. "Um sie möglichst gering zu halten, werden wir so schnell wie möglich einen unserer Verkaufsstände vom Hof dorthin bringen", sagt Christina Weeger gestern.

Am Wochenende veranstaltet der Richrather Karnevalsverein (RKV) sein 40. Erdbeerfest auf dem Weeger-Hof am Rietherbach. Heinz Wermeling, Vorsitzender des RKV, hat keinen Zweifel, dass der Zeitplan trotz des Zwischenfalls eingehalten wird - er kennt die Weegers seit Jahrzehnten als zuverlässige Partner. "Aber so eine sinnlose Tat ist sehr bedauerlich", sagt der 70-Jährige. Er selbst habe es erst kürzlich ebenfalls mit Feuerteufeln zu tun gehabt: "Eines unserer Werbeplakate fürs Erdbeerfest, das wir nachmittags in Wiescheid aufgehängt hatten, war abends schon heruntergebrannt."

(gut)
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