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Sportlerwahl Meister-Sprünge am Schwebebalken

Sportlerwahl · Turnerin Lucie Thives-Kurenbach, Handball-Coach Ha De Schmitz und Degenfechter Tim Kuchalski haben sich für die Auszeichnung als Sportlerin, Trainer und Sportler der Saison empfohlen.

 An ihrem Lieblingsgerät, dem Schwebebalken, wurde Lucie Thives-Kurenbach Deutsche Jugend-Meisterin.

An ihrem Lieblingsgerät, dem Schwebebalken, wurde Lucie Thives-Kurenbach Deutsche Jugend-Meisterin.

Foto: DFB, Schwall, Eisenhuth (Archiv)

Die Deutsche Meisterin, der Erstliga-Aufsteiger und der Vize-Weltmeister gehören zu den drei Kandidaten jeder Kategorie, die am 20. Juli geehrt werden könnten. Den Titel der Deutschen Meisterin hat sich Lucie Thives-Kurenbach zur rechten Zeit gesichert. "Er gibt viel Selbstvertrauen und motiviert, sich weiter anzustrengen."

Es ist erst knapp fünf Wochen her, als die 15-Jährige in Esslingen am Schwebebalken die Bestnoten aller sechs Finalistinnen erhielt. Dabei hätte die Turnerin im Mehrkampf die Qualifikation für das Einzelfinale in ihrer Lieblingsdisziplin fast verpasst. "Alles war an jenem Tag gut verlaufen, sogar an meinem Zittergerät, dem Barren, habe ich sehr gut durchgeturnt." Ausgerechnet am Balken aber leistete sich Lucie Thives-Kurenbach einen Patzer und fiel sogar vom Gerät. "Ich war richtig enttäuscht" und schließlich erleichtert, dass die Wertung doch noch fürs Finale gereicht hat.

Zusammen mit ihrer rund zwei Jahre jüngeren Schwester Hannah hatte Lucie Thives-Kurenbach den Weg vom TSV Aufderhöhe zum Leistungsturnen gefunden. Als Späteinsteigerin hatte ihr kaum jemand zugetraut, dass sie im Gerätturnen so weit kommen würde. Selbst die Gymnasiastin hatte lange Zeit an sich gezweifelt. "Ich war bei Wettkämpfen bislang immer relativ weit hinten platziert. Dabei war die Konkurrenz nie so gut wie in diesem Jahr."

Anfang 2011 hatte es noch nicht danach ausgesehen, dass Lucie Thives-Kurenbach einen derartigen Sprung nach vorne machen könnte. Nach einem Ermüdungsbruch im Fuß hatte die Solingerin fast ein halbes Jahr pausieren müssen. Ganz langsam hat sie sich an ihr neues Leistungsvermögen herangetastet. "Beim ersten Wettkampf war ich ziemlich aufgeregt. Deswegen war der auch nicht so toll."

Der Knoten aber platzte, und "plötzlich hat irgendwie alles geklappt". Das gilt auch für die Einsätze im Turnteam Köln. Seit dieser Saison wird die Humboldtschülerin wie ihre Schwester nicht mehr nur ersatzweise in der Bundesliga eingesetzt. "Allerdings ist die Mannschaft auch nicht mehr so stark besetzt wie in den Vorjahren", was auch damit begründet ist, dass sich der langjährige Hauptsponsor Toyota zurückgezogen hat.

Im kommenden Jahr wird die Konkurrenz noch besser. Zwangsläufig. Denn als 16-Jährige ist man im Gerätturnen dem Jugendalter entwachsen, so dass sich Lucie Thives-Kurenbach mit den deutschen Spitzenathleten messen muss. "Das wird hart, sehr hart."

Trotzdem spekuliert sie, auch bei den Älteren ins Balkenfinale der Deutschen Meisterschaft zu kommen. "Irgendwie gibt es an diesem Gerät nicht so viele gute Turnerinnen." Beim täglichen Training am Leistungsstützpunkt in Köln will die 15-Jährige nach und nach den Schwierigkeitsgrad ihrer Kür steigern, um in einem Jahr 13,5 Punkte erhalten zu können. Mit einer 12,75 war sie Deutsche Jugend-Meisterin geworden.

(RP)
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